Freizeit

Radtour-Tipp: Auf den Irschenberg und nach Maxlrain

Während zurzeit in den höheren Lagen noch gut Ski- und Schneeschuhtouren möglich sind, lockt das schneefreie Alpenvorland bereits mit frühlingshaften sonnigen Fahrradtouren. Eine davon ist die schöne Radrunde über den Irschenberg nach Maxlrain vor.

Als Startpunkt für die Tour bieten sich neben Rosenheim auch Kolbermoor, Bad Aibling, Bruckmühl oder Großkarolinenfeld an. Von Rosenheim aus gelangt man über den Mangfalldamm nach Berbling und weiter zum Irschenberg. Dieser bildet mit 730 Metern den höchsten Punkt dieser Radtour. Von seinem «Gipfel» aus reicht die Sicht über das südliche Alpenvorland insbesondere auf die Chiemgauer Alpen und das Mangfallgebirge. Sogar das Birnhorn in den Leoganger Steinbergen ist bei guter Fernsicht zu erkennen. Direkt unter uns steht die Wallfahrtskirche Wilparting St.Marinus mit der Veitskapelle ein Blickfang. Die Grabkirche ist eine der ältesten christlichen Kultstätten in Bayern. Böse Zungen behaupten, dass man den besten Blick auf Kirche und Kapelle hat, wenn man im Autobahnstau auf der A8 am Irschenberg steht. Weitere Höhepunkte der Tour sind Weihenlinden mit seiner Wallfahrts- und Pfarrkirche sowie Maxlrain mit seiner Brauerei und dem achteckigen Schloss.

Die Tour führt meist über gute, geteerte Radwege, nur selten bewegen wir uns auf Nebenstraßen ohne großen Autoverkehr. Trails oder schwere Pfade werden nicht befahren. Kurz vor Irschenberg gibt es eine Steigung von 180 Höhenmetern auf einer Asphaltstraße – Schieben erlaubt. Als optimales Rad wird ein Tourenrad oder Mountainbike empfohlen. Der  GPX-Track sollte verwendet werden.

Beliebte Einkehrmöglichkeiten gibt es besonders in Weihenlinden und Maxlrain.

Startpunkt:

  • Rosenheim: Inndamm bzw. Parkhaus P9 „Am Klinikum“
  • GPS-Wegpunkt für’s Handy: N47 51.624 E12 08.107
  • Bahnhof in Kolbermoor, Großkarolinenfeld, Bad Aibling oder Bruckmühl

Die Tour:

Sofern wir beim Parkhaus P9 in Rosenheim starten (siehe Karte), fahren wir östlich über einen kurzen Verbindungsweg zum Inndamm. Dort, am sogenannten Innspitz, mündet die Mangfall in den Inn. Hier halten wir uns rechts und bleiben auf dieser Seite der Mangfall. Der Mangfall-Radweg führt uns nun die nächsten 13 Kilometer bis nach Willing. Erst hier verlassen wir den Fluss wieder und halten uns südlich in Richtung Berbling. Der Radweg ist fast schnurgerade, kein Wunder, denn früher wurde diese Route als Bahntrasse nach Bad Feilnbach benutzt. In Berbling lohnt ein kurzer Stopp, um die Pfarrkirche Heilig Kreuz zu besichtigen. Hier malte Wilhelm Leibl sein bekanntes Gemälde „Drei Frauen in der Kirche“, das drei Bäuerinnen unterschiedlichen Alters in Miesbacher Gebirgstracht darstellt, die betend und lesend auf einer Kirchenbank sitzen. In der Kirche hängt eine Kopie des Gemäldes, das Original befindet sich in der Hamburger Kunsthalle.

Über die Weiler Mainz und Pfaffing gelangen wir zur Autobahn A8, die wir überqueren. Kurz darauf, bei Schlachtham, halten wir uns rechts und unterqueren die Autobahn. Dann beginnt der größte Anstieg dieser Tour. Knapp 180 Höhenmeter sind es, die wir die nächsten zwei Kilometer zur Gemeinde Irschenberg auf einer ruhigen Asphaltstraße empor strampeln. Nach den ersten Häusern halten wir uns links und gelangen mit dem Rad zum höchsten Punkt, an dem sich eine Sitzecke mit Tisch, mehrere Rastbänke und ein Funkmast befinden. Von hier reicht der Blick über das Alpenvorland weit in die Alpen.

Vom Gipfel aus rollen wir kurz nach Westen über die Wiese bergab, durchqueren den Ort und fahren über Loiderding die nächsten sechs Kilometer entlang der Autostraße in Richtung Vagen. Dort können wir mit einem 10-minütigen Abstecher das Vagener Schloss mit seinem großen Schlossgarten besuchen. Im Ort halten wir uns nördlich und erreichen, vorbei an der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, schließlich den Mangfalldamm. Auf diesem bleiben wir bis nach Bruckmühl, wo wir die Flussseite wechseln und durch den Ort nach Norden, Kirchdorf am Haunpold, fahren. Nächstes Ziel ist Högling, wo wir die 1000jährige Höglinger Linde besichtigen können, die im Juli 1929 durch einen verheerenden Sturm enthauptet wurde. Sie steht immer noch, ihr Stamm ist so dick und ausgehöhlt, dass man den Baum betreten kann. Weiter geht es nach Weihenlinden. Auch hier lohnt ein Besuch der 1653 erbauten Wallfahrtskirche. Wenige Minuten danach erreichen wir die Brauerei und das Schloss Maxlrain. Wer nicht schon in Weihenlinden eingekehrt ist, kann dies hier im Biergarten des Bräustüberls oder in der Schlossbrauerei nachholen.

Hinter Maxlrain fahren wir auf ruhigen Wegen nach Schmidhausen, passieren die Waldgaststätte Filznklas mit seinem Hirsch- und Alpakagehege und erreichen schließlich den nördlichen Bereich von Großkarolinenfeld. Bei Mintsberg biegen wir in den Radweg „Rund um Rosenheim“ ein, den wir kurz darauf bei Deutelhausen wieder verlassen. Auf einsamen Radwegen gelangen wir nach Pfaffenhofen und den Inndamm. Über diesen rollen wir gemütlich Richtung Rosenheim zu unserem Ausgangspunkt.

Informationen kompakt:

  • Dauer: ca. 5 Std.
  • Streckenlänge: 60 km
  • Höhenunterschied: 480 hm
  • Schwierigkeit: leicht (meist flache Radwege und Asphaltstraßen, keine Trails)
  • diverse Einkehrmöglichkeiten

Kostenloser GPX-Track zum Download: bit.ly/Irschenberg-Maxlrain.

Text und Fotos: Reinhard Rolle / www.roBerge.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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