Nationalpark-Mitarbeitende verzichten bei neuen Projekten falls möglich auf PKW-Dienstfahrten. Das Personal darf ab sofort zu dienstlichen Zwecken mit dem Rad die Forststraßen befahren, die sie ansonsten mit dem PKW befahren hätten. Im Nationalpark bewegt sich auch sonst sehr viel: Derzeit werden Flächen für ein umfangreiches Monitoring der Biodiversität hergerichtet und auf der Reiteralm werden auf einer Fläche von rund 20 Hektar in Lärchen-Zirben-Wäldern sämtliche Bäume ab einen Zentimeter Größe bestimmt. Die Daten fließen in weltweite Forschungen zum Ökosystem Wald ein.
Wo möglich gilt im Nationalpark Berchtesgaden ab sofort: „Rad statt Auto“. Nationalpark-Mitarbeitende, die bei ihrem Dienst im Gelände zu Fuß, mit dem Rad oder per PKW unterwegs sind, sind ab sofort noch besser als Nationalparkpersonal zu erkennen. Dafür sorgt eine eindeutige PKW-Beschilderung sowie die neue „Radl-Weste“ bei Dienstfahrten. Saisonale Mitarbeiter und Praktikanten, die keine offizielle Dienstkleidung haben, tragen beim Dienst im Gelände hellgelbe Armbinden mit Nationalparklogo.
Neben dem Projekt auf der Reiteralm sind aktuell noch weitere Forschungsprojekte gestartet: Im Rahmen der Biodiversitätsforschung wählten Forscher 215 Flächen im Nationalpark aus, auf denen noch bis 2023 alle Pflanzen, Tiere und Pilze erfasst werden. Darüber hinaus beschäftigt sich das neu gestartete Almprojekt mit der Frage, wie Almbauern die Bewirtschaftung ihrer Almen künftig an den Klimawandel anpassen können.
Nationalparkleiter Dr. Roland Baier erläutert: „Die Forschungsarbeiten werden einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Klimafolgen und des Biodiversitätsverlustes leisten. Zudem gehen wir mit den mobilen Umweltbildungsstationen neue Wege, die auch Vorbild für andere Schutzgebiete werden können. Uns ist bewusst, dass wir zur Erledigung dieser dienstlichen Aufgaben mehr in der Fläche unterwegs sein müssen. Dabei wollen wir so vorbildlich wie möglich verhalten.“ Um die Erkennbarkeit der Nationalpark-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gelände zu verbessern, Konflikte mit Besuchern zu vermeiden und PKW-Fahrten einzusparen, wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt: Die PKWs, für die eine Fahrgenehmigung für ausgewählte Forstwege vorliegt, werden zusätzlich mit großformatigen Magnettafeln mit Nationalparklogo gekennzeichnet. Außerdem wird die Fahrgenehmigung hinter der Windschutzscheibe ausgelegt und zur Erläuterung des Zweckes der Dienstfahrt eine kurze Projektbeschreibung ergänzt.
Darüber hinaus haben Nationalparkmitarbeitende im Dienst ab sofort die Möglichkeit, auf Dienst-E-Bikes zurück zu greifen, wenn sie damit PKW-Fahrten ersetzen können. Vor diesem Hintergrund macht Nationalparkleiter Dr. Roland Baier deutlich: „Unser Personal darf ab sofort zu dienstlichen Zwecken mit dem Rad die Forststraßen befahren, die sie ansonsten mit dem PKW befahren hätten. Diese Regelung gilt auch für Strecken, auf denen das Radfahren nicht gestattet ist.“ Und der Nationalparkleiter führt weiter aus: „Mit dem Verzicht auf das Auto und dem Umstieg auf das Rad sind wir umweltfreundlicher unterwegs, auch in Hinblick auf unsere EMAS-Umwelterklärung. Die gefahrenen Fahrrad-Kilometer werden dokumentiert und die CO2-Einsparung berechnet.“ Alle Nationalpark-Mitarbeitenden, die zu dienstlichen Zwecken von dieser neuen Regelung Gebrauch machen, tragen eine eindeutig gekennzeichnete Weste, die sie als offizielles Nationalpark-Personal ausweist. Die Fahrräder sind mit Schildern gekennzeichnet. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben durchwegs positive Rückmeldungen zur Aktion „Rad statt Auto“ erhalten“, sagt Andrea Heiß, Leiterin des Sachgebiets Umweltbildung. Die zahlreichen Forschungsarbeiten, die Umweltbildung sowie das Steinadler- und Bartgeiermonitoring werden jährlich von rund 50 Praktikantinnen und Praktikanten unterstützt, die meist drei Monate lang den Nationalpark kennen lernen dürfen. Nach dem Vorbild anderer Schutzgebiete tragen die Mitarbeiter bei Arbeiten im Gelände nun gelbe Armbinden mit Nationalparklogo, die sie deutlich als Schutzgebietsmitarbeiter kenntlich machen. „Unsere Doktoranden und Praktikanten werden dadurch häufiger von Besuchern angesprochen und nach deren Aufgaben befragt. Hieraus ergeben sich interessante Gespräche und ein guter Austausch“, freut sich der Forschungsleiter im Nationalpark, Prof. Rupert Seidl. Mehr Personal im Gelände bedeutet damit auch mehr Ansprechpartner für Gäste und mehr Möglichkeiten, auf die Einhaltung der Nationalparkverordnung hinzuweisen.
Pressemeldung der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden