Kultur

Prunkfahrzeuge im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

„Neu, modern, einzigartig – die Sammlung der Prunkfahrzeuge von König Ludwig II. erstrahlt im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg in noch nie dagewesener Pracht! Die Arbeit rund um die Wägen und Schlitten des Märchenkönigs hat sich gelohnt: Unter dem Motto ‚Inszenierung und Bewegung‘ bekommen die Besucherinnen und Besucher jetzt neue, faszinierende Einblicke und können bisher unbekannte Perspektiven entdecken.

Dynamisch geformte Podeste wechseln sich mit einem ‚Lichtwall‘ ab, mit dem die Kutschen auch von unten beleuchtet werden. Dank speziell angefertigter Acrylplatten stehen die Schlitten wie auf einer frischen, klaren Eisfläche. Hier kann Groß und Klein selbst erfahren: Der Kutschen- und Wagenbau früherer Jahrhunderte ist und bleibt bis heute beeindruckend, sowohl die Technik als auch die prunkvolle Gestaltung laden zum Staunen ein und lassen die Geschichte des Königreichs Bayern lebendig werden. Hier ist im Marstallmuseum etwas Wunderbares entstanden – ein Besuch in Nymphenburg lohnt sich jetzt umso mehr“, freut sich Finanz- und Heimatstaatssekretär Martin Schöffel bei der Neupräsentation der Wagenhalle heute (8.5.) im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg. „Neben dem Freistaat hat auch die Meitinger-Stiftung großzügig in die Restaurierung der Prunkfahrzeuge investiert – mein herzlicher Dank für ihre Unterstützung“, so Schöffel.

Die Ausstellung in der Wagenhalle aus der Zeit von König Ludwig II., die ursprünglich in den 1990er Jahren museal gestaltet wurde, wurde in den vergangenen Jahren sukzessive erneuert. Der Abschluss erfolgte jetzt mit dem Raum für die Prunkwägen des Märchenkönigs. Umfangreiche Inszenierungen durch Lichtelemente und visuelle Trennungen schaffen eine modern gestaltete museale Präsentation. Dank neuer Beleuchtung von Raum und Objekten sowie lebendigen Gemälde hinter den Schlitten entsteht eine noch bessere inhaltliche Verbindung zwischen den einzelnen Exponaten. Mit neuen Geländern sind die Ausstellungsstücke trotzdem vor unbeabsichtigten Berührungen gut geschützt. An zwei neuen Medienstationen können die Gäste in Bildern, Texten und zwei Kurzfilmen viele Details und Geschichten zu den einzelnen Ausstellungsstücken erfahren.

 Als neues Highlight wird das historische Modell des Kleinen Galaschlittens in einer neuen Vitrinen-Inszenierung gezeigt. Es bildet die anschauliche Verbindung zwischen den beiden Fahrzeugteilen des Kleinen Galawagens und Galaschlittens. Das Modell wurde für König Ludwig II. aus Gips höchst aufwändig gefertigt und bemalt. Dieser ließ sich alle Entwürfe vorlegen und änderte sie oft mehrfach ab.  Der Freistaat investierte rund 155.000 Euro in die museale Neukonzeption. Hinzu kommen Restaurierungskosten von Fahrzeugen und Kunstwerken in den letzten zehn Jahren in Höhe von rund 275.000 Euro. Die Meitinger-Stiftung hat die Restaurierung des Kleinen Galawagens und Galaschlittens mit rund 60.000 Euro unterstützt. Das Marstallmuseum befindet sich in der historischen „Leibpferd-Stallung“ in den südlichen Kavaliersgebäuden von Schloss Nymphenburg. Bereits 1719 unter Max Emanuel war das repräsentative Stallgebäude weitestgehend fertig gestellt. Hier standen einst während der Sommermonate die kostbarsten Pferde. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Sammlungsgegenstände vom Marstall nach Schloss Nymphenburg überführt. Die Zerstörung des weitläufigen Marstallkomplexes in der Münchner Innenstadt im Zweiten Weltkrieg führte 1950 zur Eröffnung des heutigen Marstallmuseums.

 Öffnungszeiten des Marstallmuseums:

Anfang April bis Mitte Oktober: täglich 9 bis 18 Uhr  – Mitte Oktober bis Ende März: täglich 10 bis 16 Uhr

 Weitere Informationen unter: https://schloss-nymphenburg.de/deutsch/marstall/index.htm

Bericht und Foto: Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung

Redaktion

Toni Hötzelsperger

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!