Wenige Tage vor seinem 73. Geburtstag und nach längerer Krankheit und mehreren Krankenhausaufenthalten verstarb der Priener Georg Janssen. Zahlreiche Angehörige, Freunde und Vereinskameraden kamen in der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ zusammen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Pfarrvikar Gottfried Grengel erinnerte in der Trauerfeier an einen humorvollen, aufrichtigen und geradlinigen Christen, dem das Familienleben mit Ehefrau Irmi, Tochter Stefanie, Schwiegersohn Ralph und Enkelin Paula Karlotta über alles ging und der selbst als junger Bub schon gefordert war. Seine Mutter war eine Kriegswitwe, sie kam mit drei Kindern aus dem ausgebombten Eschweiler bei Aachen zu ihrem späteren Mann Willi Begasse nach Prien, der hier als Fluglehrer stationiert war. Als Nachkömmling wuchs Georg unweit der Kirche in beengten Wohnverhältnissen mit seinen drei älteren Geschwistern auf. Schon mit neun Jahren fuhr er vor der Schule für die Bäckerei Wagner (heute Heider) Sommer wie Winter mit dem schweren Rad Semmeln aus, dafür durfte er hernach so viele Semmeln essen wie er wollte. Mit 12 Jahren – so der Pfarrer weiter – half der Bub nachmittags nach der Schule bei der Familie Westernacher als Schifferlbua mit. Dem Volksschulabschluss folgte eine Lehre in seiner Nachbarschaft bei Steinmetz Schmid (jetzt Günzkofer), besonders stolz war er, dass er 1967 für den Bezirk Oberbayern Innungsbester war. 1969 wechselte er in den Betrieb seiner Mutter, die in der Seestraße ein Blumengeschäft eröffnete und das er 1981 mit seiner Frau übernahm und dann 38 Jahre lang führte. 2015 begann mit einer schweren Herzkrankheit ein langer Leidensweg, der nunmehr in der Priener RoMed-Klinik zu Ende ging.
Nachrufe der Priener Gebirgsschützen und Trachtler von Greimharting
Durch die Heirat von Georg Janssen mit seiner aus Ratzing stammenden Ehefrau war er seit über 30 Jahren mit dem Trachtenverein „Ratzingerhöhe“ Greimharting verbunden. Dessen Vorstand Hans Riepertinger dankte am offenen Grab für die Treue zum Verein, für das oftmalige Tragen der Tracht und für die tatkräftige Unterstützung, insbesondere durch das Blumengeschäft. Hauptmann Rudi Holthausen von der Priener Gebirgsschützenkompanie erinnerte daran, dass Georg Janssen bereits als junger Mann mit zwölf Jahren der Kompanie beitrat und sagte bei seinem Nachruf: „Schorsch war ein fleißiger Schütze, er nahm an fast allen Ausrückungen bei. Seiner Überzeugung nach war nicht das Gewehr das Wichtigste, sondern er war der geborene Pionier, das Beil trug er bis zu seiner Erkrankung mit Stolz und Ehrfurcht“. Seine langjährigen Verdienste wurden mit den Goldenen Medaillen von der Kompanie und vom Bund der Bayerischen Gebirgsschützen gewürdigt. Im Beisein der Fahnenabordnungen der Gebirgsschützen und Trachtler erklangen auf dem Friedhof ehrende Bläserweisen.
Fotos/Sterbefoto: Gebirgsschütze Georg Janssen