Kirche

Priener trauern um Christa Rechberger

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ein Leben voller Lebensfreude und Familienglück sowie gesellschaftlicher, musikalischer und sportlicher Aktivitäten ging schnell und tragisch am Strand von Bibione in Italien zu Ende als Christa Rechberger aus Prien-Osternach im Alter von 78 Jahren verstarb. Ihre Familie brachte von ihrem Camping-Urlaub die Urne mit der Asche in ihre Heimat zurück. Eine überaus große Trauergemeinde fand sich nun zur irdischen Verabschiedung in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ und auf dem Priener Friedhof ein.  

Gemeindereferent Werner Hofmann erinnerte in der Kirche an das lebensfrohe, immer ausgeglichene, sportliche und musische Wesen von Christa Rechberger. Unterbrochen wurden die einzelnen Lebensstations-Rückblicke mit Musikaufnahmen von Herbert Pixner, von Willi Weitzel und vom Rechberger-Dreigesang, dem die Verstorbene mit ihrem Ehemann Lothar und der Tochter Andrea selbst angehörte. Zur Welt kam Christa Rechberger in Krumau in Tschechien, im Alter von 6 Wochen kam sie mit ihrer Familie als Vertriebene nach Sassau, dort fand sie bei einem Onkel Unterkunft und gute Bleibe. Zwei Jahre nahm sie von dort den Schulweg nach Breitbrunn auf sich, 1955 gab es dann einen Umzug nach Prien in ein kleines Haus. Jahre der Priener Grundschule folgten ein Handelsschulen-Besuch in Kolbermoor und Arbeit in einem Steuerbüro in Prien. 1965 lernte sie ihren Ehemann Lothar aus Eggstätt kennen, mit ihm feierte sie 1967 Hochzeit und mit ihm freute sie sich an zwei Kindern, vier Enkelkindern und zwei Ur-Enkelkindern. Das jüngste Urenkelkind kam zwei Tage vor ihrem Tod zur Welt und es war ihr noch gegönnt ein Bild davon mit Freude anzuschauen. 1971 schuf sie mit ihrem Mann in Osternach ein eigenes Haus.

Vielfache musikalische Talente und Rennradsport-Leidenschaft

Ihr musikalisches Talent wurde bereits in der Schule von Lehrer Josef Hufnagl im Kinderchor und später bei einer Akkordeon-Ausbildung von Lehrer Sebastian Weyerer gefördert. Als im Herbst 1975 der Priener Männerchor vor der Auflösung stand, entschied man sich, auch Frauen aufzunehmen. Christa Rechberger war eine der ersten und aktivsten Frauen. Am offenen Grab bedankte sich der seither gemischte Chor unter der Leitung von Georg Foraita mit Liedern des Abschieds und einem italienischen Bergsteigerlied. Für die Liedertafel dankte Toni Mödl der Sangeskollegin auch dafür, dass sie 49 Jahre dem Chor aktiv in verschiedenen Stimmlagen angehörte. „Christa war eine wunderbare Sängerin und ein wunderbarer Mensch mit einer kräftigen Stimme, unvergessen sind ihr Mitwirken am Rechberger-Dreigesang bei Feiern, Veranstaltungen und Ausflügen. 20 Jahre war sie zudem zweite Notenwartin und half Ordnung zu halten“.

Christa Rechberger hatte viele Hobbies von Anfang an als Schwimmerin bis zuletzt als Auflöserin von Kreuzworträtseln. Ausgeprägt war ihre Rennradsport-Leidenschaft mit ihrem Mann und mit Freunden. So schaffte  sie zweimal  das Großglockner-Ziel und zweimal war sie mit dem Radl in Rom. Bei einer Heimfahrt von der Priener Partnerstadt Graulhet erlitt sie bei einem schweren Gewitter einen Schlüsselbein-Bruch, dazu sagte sie laut Werner Hofmann beispielhaft für ihr Lebensmotto „Glück gehabt“: „Nur das Schlüsselbein, da will ich nicht jammern“. Worte des Dankes für viele gesellige Zeiten sprachen auch Freunde vom gemeinsamen Stockschießen und verabschiedeten sich mit Blumen für langjährige und zuverlässige Freundschaft.

Sterbefoto: Christa Rechberger

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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