Wirtschaft

Priener Teilbürgerversammlung in Atzing

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Vor dem Weltgeschehen können wir weder in Prien noch in Prien-Atzing und Nachbarorten die Augen verschließen. Zwei Jahre Corona, Klima- und Fachkräfte-Mangel sowie die vom Ukraine-Krieg noch befeuerte Flüchtlingskrise haben auch für die Kommunen mehr Auf- und Ausgaben bewirkt“ – mit diesen grundsätzlichen Einblicken in die aktuelle Priener Gemeinde- und Haushalts-Politik begann Priens Erster Bürgermeister Andreas Friedrich im Beisein seines Stellvertreters Michael Anner, einiger Gemeinderäte und Vertreter von Verwaltung und Bauhof die Teilbürgerversammlung für das Jahr 2023 im Gasthof Stocker in Atzing.

In Zahlen und Bildern stellte das Gemeindeoberhaupt die Marktgemeinde Prien vor und ging besonders auf Themen, Einrichtungen und Aufgaben im westlichen Priener Gemeindeteil ein. Zur derzeitigen Baustelle des Wasserwirtschaftsamtes an der Prien bei Siggenham mit der Errichtung eines Wildholzrechens wurde erklärt, dass die aktuell gesperrte Treppe vom Wehr hinauf nach Bachham wieder hergerichtet werden soll. Noch offen hingegen ist es, ob die beliebte Trimm-Treppe vom Eichental hinauf nach Trautersdorf  nach einem schweren Sturmschaden wieder repariert werden kann. Weitere Themen waren Hochwasser- und Starkregenereignisse beim Stettner Bach, der Breitband-Ausbau mit einem bayerischen Förderprogramm auch für die kleineren Orte sowie die Bereitstellung von Kies für die Landwirtschaft. „Bei der sogenannten Kies-Aktion zeigt sich ebenso wie bei der derzeit in Betrieb befindlichen Langlauf-Loipe, dass es zwischen Bauern und Gemeinde ein gutes Miteinander gibt. Denn die Landwirte verwenden das zur Verfügung gestellte Kies  für das Herrichten von Wegen, die dann auch von Wanderern und Radfahrern genutzt werden können“.

Ortsumfahrung Prutdorf – Ausschreibungen laufen, Baubeginn Frühjahr 2025

Ausführlich ging Bürgermeister Friedrich auf die Orts-Umfahrung von Prutdorf ein, einem Projekt und Anliegen aus den 1970er Jahren, dazu erinnerte er: „Vor gut 20 Jahren wurden schon Unterschriften gesammelt, 2010 kam es zu ersten gemeindlichen Planungen, doch erst jüngst gelang es, die Voraussetzungen für den Bau voranzubringen“. Nachdem die Kosten im Haushalt vorgesehen sind, laufen derzeit die Ausschreibungen für die Ausführungsplanung, es folgen Gespräche mit den Grundstücksbesitzern für die im Herbst vorgesehene Feinplanung und die notwendigen Ausschreibungen, so dass im Frühjahr 2025 der Baubeginn möglich ist. Zu den Sorgen von Bachhamer Bewohnern, dass mit dem Ausbau noch mehr Verkehr zu erwarten ist, sagte der Bürgermeister: „Das ist meines Erachtens nicht zu erwarten, mehr Verkehr kam als die marode Straße zwischen Frasdorf und Wildenwart verbessert wurde. Vielmehr ist zu bedenken, dass mit dem Ausbau die Lücke im Radwegenetz auf dem Priener Streckenteil geschlossen werden kann“. Im   Zusammenhang mit dem Verkehrsaufkommen steht seit längerer Zeit der Wunsch aus Bachham nach einer Querungshilfe in der Ortsmitte, dazu sagte der Bürgermeister: „Das Anliegen ist bekannt und liegt beim Landratsamt, fragen wir weiter nach und bleiben wir am Ball“.

Ein weiterer wichtiger Baubeginn ist für das heurige Frühjahr für das Kinderhaus Wildenwart vorgesehen, dieses Bauwerk entsteht in guter Abstimmung mit der Gemeinde Frasdorf, hier ist die Inbetriebnahme für das Kindergartenjahr 2025/2026 geplant. Löblich erwähnte der Bürgermeister die Atzinger Feuerwehr („nicht groß, aber unglaublich wichtig!“), den Mundartweg und generell das Ehrenamt in den verschiedenen Ortsvereinen und Gruppierungen. Interessant waren manchen Zahlen, so sind bei der Marktgemeinde Prien derzeit 165 Mitarbeiter beschäftigt (inklusive 33 Leuten bei der Chiemsee-Marina GmbH und 5 Leuten beim Mittelschulverband) und in den Priener Schulen lernen derzeit 3.321 Schüler, deren oftmals gleichzeitiges Kommen und Heimgehen zu natürlichen und kurzfristigen Verkehrs-Engpässen im Bereich zwischen Schulen und Bahnhof sorgen können. Im Blick hat die Gemeinde Prien – wie unter anderem bei der freien Aussprache erläutert wurde – Verbesserungen bei den Gemeinde-Verbindungsstraßen (u.a. nach Mupferting, Munzing und Arbing sowie nach Rimsting-Zacking) und beim wanderbaren Salinweg zwischen Prutdorf und Atzing. Einige weitere Bürgerfragen bekamen ebenfalls eine zufriedenstellende Antwort vom Bürgermeister, der den relativ schwachen Besuch nicht nur auf zeitgleiche Aktivitäten in Prien und auf das kalte Winterwetter, sondern vor allem darauf zurückführte, dass die Bewohner von Atzing und Umgebung mit ihrer Marktgemeinde Prien sehr zufrieden sind.

 Fotos Hötzelsperger – 1. Teilbürgerversammlung in Prien-Atzing – 2. Soll wieder hergerichtet werden, die Trimmtreppe von der Prien nach Bachham – 3. Sollen – je nach Finanzlage – in den nächsten Jahren ertüchtigt werden die Ortsverbindungsstraße (hier von Elperting nach Mupferting) 4. Lob gab es für die Landwirte und die Langlaufloipe mit Start am Wanderparkplatz Atzing-Elpertinger Straße. 5. Trimm-Treppe Eichental-Trautersdorf (vor Sturm) – 6. Mundartweg Atzing u.U.

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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