Das heurige Priener Starkbierfest war – wie bereits berichtet – in mehrfacher Hinsicht ein Gedicht – ein wahres Gedicht prägte den Anfang des Fastenpredigers Johannes Dreikorn als er sagte: Jetzt wird es ERNST! Damit meine Bruder Johannes den Priener Verserlschreiber Ernst Reiter, der nachfolgendes Gedicht für die Fastenpredigt und für die Priener reimte:
Prean vaändat sei Gsicht
Prean vaändat sei Gsicht
so manches do dro gfoid ma nicht!
Do andasrum, oiss is ned schlecht,
wos i damit aa sagn mecht!
No is unsa Prean ganz schee,
do duad des oiss so weida geh,
na ko ma Prean fei boid vagessn,
an seina Schönheit nimma messn!
Wenn i so durch de Straßn schau,
de Häusa meist nur grau in grau!
Proportional werns oiwei größa,
eng an eng,
größa boid wia manche Schlössa!
De Straßn passn ned dazua,
saan schmoie Fluchtn leida nua
und füa de Kraftfahrzeugschlittn
vui zwenig Parkplätz, unbestrittn!
Zu de Straßn waar no zum sogn,
vui daadn Auffrischung vatrogn!
Mehr Löcha habns oft, ois Asphalt,
ganz schee marod saan manche halt!
Wenn ma nach Südn Prean valasst,
do steht a Bauwerk dort,
des passt so gor ned, is a wahre Schand
und stört den Blick auf d‘ Kampenwand!
Zschuid saan mia Preana selba dro,
denn, iha Liabn, wißts as no?
Des Heizkraftwerk, es waar vasteckt,
hätt neamad an da Straßn gschreckt!
Leida is des so im Lebn
und oiwei wieda werds des gebn,
wenn ma ebbs gor so arg vawehrt,
daaß wos Neis ned bessa werd!
Mia woin iatzt Prean no ned valassn
und uns im Zentrum umschaugn lassn:
Am Marktplotz warn einst scheene Baam,
do iatzt is kahl, daaß i mi schaam!
Scho wieda wurd a Baam dort gschlogn,
do daads hoid wieda oan vatrogn!
Ned wieslhaarig, kloa und schmoi,
an stemmign auf jedn Foi!
Ja Leit, es gaab no vui zum Kritisiern,
do loßts eich heit ned irretiern,
sogts unscheniert wos eich ned passt,
damit se draus ebbs macha lasst!
Gedicht: Ernst Reiter
Foto: Hötzelsperger – Blick ins Priener Starkbierfest im König-Ludwig-Saal mit Fastenprediger Bruder Johannes