Kirche

Priener Rück- und Ausblick zu den Pfarrgemeinderatswahlen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wenn am Sonntag, 20. März im Erzbistum München-Freising die turnusgemäßen Wahlen für die Pfarrgemeinderäte in den einzelnen Pfarreien stattfinden, dann ist das ein guter Grund, nach vorne zu schauen. Aber es ist auch ein passender Moment, zurückzuschauen. Gerade im Hinblick, dass die hauptamtlichen Seelsorgekräfte immer weniger werden, bekommen die Ehrenamtlichen eine stärkere Bedeutung. Anton Stein aus Prien-Arbing, Verbandsratsvorsitzender vom Pfarrverband Westliches Chiemseeufer sammelte in den letzten Wahlperioden viele Erfahrungen. Mit ihm und mit Pfarrvikar Gottfried Grengel trafen wir uns zu einer Betrachtung der Pfarrgemeinderats-Aufgaben.

Anton Stein (57), Landwirt mit Milchwirtschaft wurde vor vielen Jahren vom damaligen Kirchenpfleger Kaspar Steindlmüller in St. Salvator gefragt, ob er nicht für den Priener Pfarrgemeinderat kandidieren möchte, dazu erinnert er sich: „Da habe ich ohne langes Zögern Ja gesagt, weil mich das Kirchenleben immer schon interessiert hat. Grundsätzlich habe ich die Aufgabe eines Pfarrgemeinderates als vermittelnde und beratende Tätigkeit zwischen den Seelsorgern und den Gläubigen gesehen!“. Anfangs, vor vier Perioden und im Jahr 2006 war Bruno Fink Pfarrer in Prien und Nico Koschorz war der Pfarrgemeinderatsvorsitzende. „Pfarrer Fink war eher ein strenger Chef der Pfarrei, Nico aber verstand es immer, Wege für Lösungen aufzuzeigen, wenn es mal notwendig war. Letztlich waren und sind wir alle Eins“ – so Toni Stein, der alle Veränderungen auf dem Weg von der noch eigenen Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ über die Gründung des Pfarrverbandes „Westliches Chiemseeufer“ bis hin zum Zusammenschluss von diesem Pfarrverband mit dem Pfarrverband Bad Endorf mitmachte.

Arbeitskreise Ökumene und Erwachsenenbildung

Rasch kam Toni Stein zu konkreten Verantwortungen und Aufgaben als neues Mitglied im Priener Pfarrgemeinderat, so stellte er sich für die Arbeitskreise „Erwachsenenbildung“ und „Ökumene“ zur Verfügung. Ein gewisser Höhepunkt war für ihn im Jahr 2008 anlässlich der 850-Jahr-Feier der Marktgemeinde Prien die Zusammenstellung eines ökumenischen Festwagens, dazu erinnert er sich wie folgt: „Mit den ehrenamtlichen Evangelischen haben wir auch vorher schon immer auf Augenhöhe diskutiert und so haben wir uns auch beim Fest gut verstanden, wir präsentierten auf unserem Festwagen unter anderem die Zeit der Pröbste“. In seinen weiteren Erinnerungen schaut der vierfache und verwitwete Familienvater gerne auf die gemeinsame Zeit mit Pfarrer Klaus Hofstetter zurück, dazu sagt er: „Zwischen Seelsorgeteam, Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung und allen Ehrenamtlichen braucht es einen starken informativen Austausch, Klaus Hofstetter hat dies mit einer bestimmten, aber liberalen Art verstanden“.

Wichtig: Kreuztracht St. Salvator und Maiandacht vor dem eigenen Hof

Als Mitglied der Kreuztracht St. Salvator lag und liegt ihm auch die Wallfahrts- und Filialkirche St. Salvator am Herzen. So sollen auch fortan am sogenannten „Weißen Sonntag“ nach Ostern und im Herbst zum Erntedank dort festliche Gottesdienste abgehalten werden. Fortgesetzt werden soll auch die Tradition der Maiandacht an der Bernhacker-Kapelle direkt vor seinem Bein-Hof in Arbing. Für dieses Jahr ist diese Maiandacht mit Pfarrvikar Gregor Grengel am Freitag, 20. Mai ab 19.30 Uhr vorgesehen. Gemeinsam mit Pfarrvikar Gottfried Grengel hofft Anton Stein, dass sich wieder genügend Kandidaten für die Pfarrgemeinderatswahlen finden. Dazu der Pfarrvikar: „Die Ehrenamtlichen mit ihren vielen Fähigkeiten und mit ihrer Nähe zu den Gläubigen sind für unser Seelsorgeteam unverzichtbar“. Und Anton Stein fügt hinzu: „Die Aufgabe in der und für die Kirche ist nicht nur spannend, sie ist auch erfüllend und stärkt die eigene Persönlichkeit. Ich will die Zeit als Pfarrgemeinderat und zuletzt auch als Vorsitzender vom Pfarrverbandsrat nicht missen“. Das Motto der heurigen Wahlen lautet im übrigen: „Christ sein. Weit denken. Mutig handeln.“

Pfarrgemeinderatswahlen im Erzbistum München-Freising

Im Erzbistum München-Freising stellen sich am Sonntag, 20. März mehr als 9.000 Frauen und Männer für die 750 Pfarrgemeinderäte zur Wahl – das sind beeindruckende Zahlen zugunsten des Ehrenamtes. Hierzu schreiben Prof. Dr. Hans Tremmel als Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken und Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising: „Am 20. März 2022 stehen die Neuwahlen des Pfarrgemeinderates in den Pfarrgemeinden der Erzdiözese an. Unser bayernweites Motto für diese PGR-Wahlen lautet: „Christ sein. Weit denken. Mutig handeln.“ Dieses Motto ruft dazu auf, mit dem weiten Blick unserer christlichen Botschaft klug, mutig und hoffnungsfroh zu handeln und so gemeinsam Kirche und Gesellschaft zu gestalten. Der Slogan soll außerdem motivieren, neue und kreative Formen des kirchlichen Zusammenlebens zu entdecken und weiter zu entwickeln.
Christinnen und Christen haben über ihre vielfältigen individuellen Begabungen, Kompetenzen und Charismen hinaus auch ein gemeinsames Fundament ihrer Berufung, nämlich Taufe und Firmung. Auf dieser Basis stellen sie sich bewusst in den Dienst einer größeren Aufgabe, in den Dienst der Gemeinschaft im Glauben. Nach wie vor macht es vielen Menschen Freude für das Reich Gottes zu arbeiten und diese Arbeit im Pfarrgemeinderat für die Gemeinde und für alle Menschen im eigenen Wohnbereich zu koordinieren und zu strukturieren. Sie entfalten dadurch eine ganz besondere Wirkung, um es einmal mit der Begrifflichkeit unseres Gesamtstrategieprozesses zu formuliere

Foto: Hötzelsperger – Anton Stein, Vorsitzender vom Pfarrverbandsrat „Westliches Chiemseeufer“ und Pfarrvikar Gottfried Grengel.

Weitere Informationen: www.pwcu.de und Pfarramt Prien, Telefon 08051-1010

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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