„Aufgrund umfangreicher Restaurierungsarbeiten befinden sich derzeit alle Heiligenfiguren beim Restaurator und erfahren eine Runderneuerung. Für die Zeit der Renovierung dient die Herz-Marien-Statue als Ersatz.“ – so heißt es derzeit am Eingang der Kapelle „Johannes der Täufer“ bei der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“. Die Arbeiten finden im Auftrag der Kirchenverwaltung statt und werden mit der Abteilung Kunst vom Erzbischöflichen Ordinariat und mit den Bayerischen Landesamt für Denkmalschutz abgestimmt.
Wie Verwaltungsleiter Matthias Wicha vom Pfarrverband Westliches Chiemseeufer informierte, wurde von der Kirchenverwaltung dessen Mitglied Gerhard Wappmannsberger beauftragt, ein Konzept für die Kapellenrenovierung zu erstellen. Nach Annahme des Konzeptes durch den Pfarrgemeinderat und der Genehmigung des Erzbischöflichen Ordinariats wurden die Kirchenmalerinnen und Restauratorinnen Birgit Schelle aus Antwort und Iris Badstuber aus Rimsting zur Übernahme der Arbeiten und der Koordination der Maßnahmen beauftragt. Zu den deren Aufgaben gehören die komplette Säuberung und Neuanstrich der Raumschale sowie die Behebung der Schäden am Putz. Die Tuffsteine der Lourdesgrotte sind schon gereinigt, ebenso die bemalten Wände der Ölbergnische. Die Malerei dort wurde zudem gefestigt und ausgebessert. Die bereits fertig restaurierten Skulpturen stehen schon wieder an Ort und Stelle. Ausbesserungen an den Vergoldungen erfolgen unter anderem am Gitter vor der Lourdes-Grotte, nachdem sie von dicken Schmutz- und Wachsschichten gereinigt worden sind. Die Figuren im Hauptraum sowie am Taufbecken (der Taufsteindeckel mit der Skulpturengruppe sowie die Heilig Geist Taube) werden restauriert, die beiden Gemälde werden gereinigt. Bei der Treppe zur Empore werden die morschen Trittbretter ausgetauscht und das Geländer um die Treppenbrüstung befestigt und erhöht, so dass es den geltenden Bestimmungen entspricht. Steinmetzarbeiten sind notwendig für das Reinigen der Böden und des wertvollen Epitaphs sowie des Taufbeckens. Der historische Pflasterboden der Vorhalle wird partiell neu verfugt und konserviert. Noch offen ist das zukünftige Licht- und Beleuchtungskonzept, hier sind Gerhard Wappmannsberger und das Ordinariat mit ihren Kunst-Spezialisten noch im Dialog.
Über die Zeiträume, wann die Kapelle wegen der Arbeiten an den Böden oder wenn das Gerüst dann im Herbst steht, wird noch gesondert informiert.
Ziel der Maßnahme ist es, bis Weihnachten die Arbeiten abzuschließen. „Ideal wäre es, wenn wir es bis zum Sternenweg anlässlich des Priener Christkindlmarktes schaffen würden“ – so Matthias Wicha, der noch informierte, dass die veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von 120.000 Euro ganz alleine von der Priener Kirchenstiftung getragen werden. Spenden – so Wicha weiter – sind deshalb jederzeit erwünscht, willkommen und für die Sanierung der Taufkapelle St. Johannes der Täufer dienlich.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Taufkapelle St. Johannes in Prien anlässlich der aktuellen Sanierungsarbeiten