Leitartikel

Priener Jugendrat im Dialog mit Daniela Ludwig

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Seit 2009 gibt es in der Marktgemeinde Prien einen Jugendrat. Ziel der Gründung war und ist es, den Jugendlichen bei allen kinder- und jugendrelevanten Themen, Projekten und Vorhaben der Gemeinde Gehör und Geltung zu verschaffen. Der aus acht Mitgliedern zuletzt 2023 und für zwei Jahre gewählte Jugendrat hat eine eigene Satzung, kann sich im Gemeinwesen aktiv einbringen, möchte Verantwortung übernehmen und will mit seinen Sitzungen und Arbeitskreisen demokratische Lernprozesse einüben. 

Ein gewisser Höhepunkt im noch jungen politischen Leben des derzeitigen Jugendrates war ein persönlicher Dialog im Großen Sitzungssaal des Priener Rathauses mit der seit 2002 im Bundestag für den Stimmkreis Rosenheim tätigen Abgeordneten Daniela Ludwig. Den Kontakt stellte für diesen Besuch Gemeinderätin und Jugendreferentin Rosi Hell her. Sie begrüßte zusammen mit Ersten Bürgermeister Andreas Friedrich und Zweiten Bürgermeister Michael Anner junior die Abgeordnete, die  erst tagszuvor in ihrer Eigenschaft als Israel-Beauftragte der CDU-CSU-Fraktion aus Israel zurückkehrte. „Wir haben mit dem Jugendrat eine tolle Truppe, die sich einmal im Monat zu einer Sitzung und je nach Projekt zu weiteren Besprechungen trifft“ – so Rosi Hell zu Beginn. Alsdann stellte MdB Daniela Ludwig ihre Aufgaben in Berlin und im Landkreis Rosenheim vor. „Wenn wir uns heute austauschen, dann tun wir das in keinster Weise parteipolitisch, sondern im Dienste unserer Demokratie“ – mit diesen Worten begann Ludwig ihren Vortrag und informierte, dass sie unmittelbar vor dem Priener Rathaus-Termin noch mit Schülern des Karolinen-Gymnasiums in Rosenheim und mit Mitgliedern des Alpen-Jugend-Parlaments ein Gespräch hatte. Weiters erzählte sie von ihren Aufgaben im Bildungs- und Forschungsausschuss sowie vom Wahlprüfungsausschuss, den sie als Vorsitzende leitet. Als Rosenheimer Kreisvorsitzende für das Bayer. Rote Kreuz hat sie zusätzliche Tätigkeiten, besonders gerne betreut sich Schülergruppen, die im Rahmen einer politischen Bildungsreise nach Berlin kommen.

Jugendrat-Sprecher Martin Feßler: „Sind unsere Renten sicher?“

Ausführlich beteiligten sich die Mitglieder des Jugendrates an der Diskussion. Die ersten Fragen stellte Jugendrat-Sprecher Martin Feßler mit Blick auf die Sicherung der Renten für die nächsten Generationen, hierzu sagte die Abgeordnete: „Die Jüngeren werden weniger, die Einzahler werden weniger, die Älteren und die zu Pflegenden werden mehr und einen Fachkräftemangel haben wir auch. Die Rentendebatte ist notwendig, wird aber von keiner politischen Seite gerne geführt, wir müssen aber was tun!“. Weitere Fragen und Erläuterungen gab es zum Bildungssystem, das ja letztlich eine Länder-Aufgabe ist, zum europäische Kultur-Pass, zur Regelung von Redezeiten im Bundestag, zum 49-Euro-Ticket, zum kostenlosen ÖPNV, zur Autobahn-Maut und zum Brennerbasis-Tunnel. Zu letzterem sagte sie den Jugendlichen, die selbst in ihren Ausführungen die Süd-Nord-Verbindung für Europa und Bayern wichtig hielten: „Den Brenner-Basis-Tunnel brauchen wir, der Schienenbestand ist schon über 100 Jahre alt, wenn gebaut wird, dann so viel wie möglich unterirdisch und so schonend wie möglich für Landschaft und Landwirtschaft“.

Abschließend bedankte sich Rosi Hell mit einem Blumenstrauß bei Daniela Ludwig und resümierte grundsätzlich zum Priener Jugendrat mit den Worten: „Das Mitmachen im Jugendrat macht Spaß, es kommen immer wieder Anregungen für die Verwaltung, für die Bürgermeister und für den Gemeinderat. Jugendliche, die in irgendeiner Form oder zu einem Thema aktiv mitmachen wollen, können sich gerne bei mir oder im Rathaus melden. Wir freuen uns über jeden Jugendlichen, der sich für das Gemein- und Prien-Wohl interessiert“. Zum Dank für die politische Fragestunde im Priener Rathaus gab es gleich an Ort und Stelle eine Pizza-Brotzeit.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Jugendrats-Sitzung im Priener Rathaus mit MdB Daniela Ludwig

 

 

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Toni Hötzelsperger

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