Das 1913 gegründete Museum Prien befindet sich seit 1963 im 1837 erbauten Kistleranwesen „Beim Mayerpaul“ im Herzen der Marktgemeinde Prien. In seiner langen Zeit des Bestehens hat das Museum zum ersten Mal eine Pandemie erwischt, so dass das Museum wochenlang nicht mehr geöffnet war. Aber jetzt ist es wieder möglich, der bedeutenden Sammlung zur Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde des westlichen Chiemgaus einen Besuch abzustatten – gleichwohl mit einigen Änderungen, die es nun zu berücksichtigen gilt.
Eine wohl erfreuliche Änderung ist laut Kreisheimatpfleger und Priener Kulturbeauftragten Karl J. Aß, dass während der Dauer der Corona-Zeit kein Eintritt erhoben wird, die Öffnungszeiten hingegen von dienstags bis sonntags immer von 14 Uhr bis 17 Uhr beibehalten bleiben. Für den Besuch weist Aß noch auf einige Dinge hin, die es zu berücksichtigen gilt: „Maximal dürfen zur gleichen Zeit nicht mehr als 25 Leute im Museum sein, in den kleinen Räumen ist es zu vermeiden, dass sich dort Gruppen bilden. Natürlich haben wir für den Verkauf von Museums-Literatur an der Kasse einen Sichtschutz und wir halten Desinfektionsmittel und Schutzmasken (diese sind zum Preis von einem Euro erhältlich) bereit. In jedem der 25 Räume sollten nicht mehr als zwei Personen zugleich sein“ – so der Museumsleiter, der aufgrund der Corona-Krise für die heurigen Ausstellungen umdisponieren muss. „Froh bin ich, dass wir die letzte Sonderausstellung zu Ehren des 100. Geburtstages der Bildhauerin Marianne Lüdicke noch nicht abgebaut haben, sie erfreut sich auch jetzt wieder großer Beliebtheit zumal wir die für April und Mai geplante Ausstellung zum Thema Bildkraft in Holz mit Werken des Bildhauers Siegfried Moroder (1911-1989) nicht verwirklichen konnten“. Wie Aß weiter informiert war passend zum Beginn der neuen Amtsperiode des Priener Marktgemeinderates die Ausstellung „GESTERN – HEUTE – MORGEN – Prien, ein Ort entwickelt sich“ vorgesehen. Diese Ausstellung wäre am 29. Mai eröffnet worden, wird jedoch verschoben. Noch offen sind auch die weiteren beiden in diesem Jahr vorgesehenen Ausstellungen über den Chiemseemaler Josef Wopfner (geplant ab 31. Juli) und „Florales“ des Künstlers Fried Stammberger (geplant ab 22. September). „Jetzt neue Ausstellungen zusammenzustellen ist schwierig, zumal publikumsträchtige Eröffnungen nicht möglich sind. Deshalb warten wir die Corona-Entwicklung ab“ – so Aß. Auch Museumsbetreuerin Maria Rath freut sich, dass das Heimatmuseum jetzt wieder offen ist und dass wieder persönliche Gespräche und Begegnungen möglich sind. Bereits in den ersten Tagen der Wiedereröffnung hat sie positive Besucher-Rückmeldungen erhalten, hierzu stellt sie fest: „Die vielen Werke der Chiemseemaler und die drei Räume mit der Sonderausstellung von Werken von Marianne Lüdicke sind gut nachgefragt, überhaupt kommen jetzt Leute, die sich sonst nicht die Zeit nehmen konnten, in Ruhe durch das Haus zu gehen und heimatliche Kultur zu betrachten. Viele sind überrascht, einige kamen gleich wieder mit Angehörigen zu einem Wiederholungsbesuch“. In der Hoffnung, dass sich das Leben allmählich wieder normalisiert und dass die Corona-Zeit schon bald ein Fall für das Archiv wird, macht sich Museumsleiter Karl J. Aß schon Gedanken für das nächste Jahr. Dann wird das Haus der Bayerischen Geschichte auf Herrenchiemsee eine Landesausstellung mit dem Thema „Götterdämmerung II – Die letzten Monarchen“ durchführen. Passend dazu soll es auch im Priener Heimatmuseum eine Sonderausstellung geben. Nähere und aktuelle Informationen zum Heimatmuseum Prien gibt es unter www.prien.de und https://de.wikipedia.org/wiki/Heimatmuseum_Prien sowie an den Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr unter der Telefon-Nummer 08051-92710.
Fotos: Hötzelsperger – Das Priener Heimatmuseum – Museumsbetreuerin Maria Rath freut sich, wieder das Schild „Geöffnet“ anbringen zu können.