Kirche

Prien: Nachruf auf Lehrer Dr. Horst Jena

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Völlig überraschend und im 80. Lebensjahr stehend verstarb während eines Ski-Aufenthaltes in Österreich Dr. Horst Jena aus Hittenkirchen. Der Verstorbene war gerade durch seine lange Lehrtätigkeit im und für das Priener Ludwig-Thoma-Gymnasium eine über seine Familie hinaus geschätzte Persönlichkeit. Pfarrvikar Gottfried Grengel erinnerte bei der Trauerfeier in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ an das tüchtige Wirken von Dr. Horst Jena, an seine Heimat-Verbundenheit und an seine verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten.

 Zur Welt kam Horst Jena im August 1942 im oberfränkischen Selb inmitten des unseligen Zweiten Weltkriegs. Bereits mit acht Jahren verlor er seine Mutter, doch alsdann gab es für ihn – so der Geistliche – einige gute Fügungen, die zu einem glücklichen und erfüllten Leben führten. Seinen schulischen Abschluss fand Jena als promovierter Diplom-Physiker an der Universität von Erlangen und es folgten eine Anstellung bei der Firma Siemens und 1967 die Hochzeit mit seiner Jugendliebe Barbara. Dann erfüllte sich sein Wunsch an einer Schule zu lehren, dazu der Pfarrvikar: „Als Quereinsteiger für die Pädagogik kam er 1974 nach Oberbayern, die Schüler und Kollegen lagen ihm am Herzen, sein Talent und sein Charakter waren zudem ideale Voraussetzungen dafür, dass er unzählige Schüler im Priener Ludwig-Thoma-Gymnasium (LTG) in der Oberstufe auf das Abitur vorbereitet hat“. Einige Jahre hat sich Dr. Horst Jena auch als Personalratsvorsitzender des LTG  eingebracht und auch nach seiner Pensionierung im Jahr 2008 stand er als Mentor und Nachhilfelehrer zur Verfügung. Jena, der sich 1989 in seiner neuen Chiemgauer Heimat ein Haus in Hittenkirchen für seine Frau, seine zwei Söhne und für seine Enkelkinder schuf, hat als sogenannter „Zugereister“ viel für das Gesellschaftsleben getan. So war er von 1986 bis 1990 Mitglied des Priener Pfarrgemeinderats, als gläubiger Christ übernahm er bei den Sonntags-Gottesiensten gerne die Lesungen, er engagierte sich beim Josefilauf und Ski-Jugendtag des Ski-Clubs Prien, er half mit beim Erstellen des Priener Heimatbuches und beim der Höfebuch der Gemeinde Prien für den Bereich Hittenkirchen, er war Mitglied bei den Freunden von Herrenchiemsee sowie beim Museumsverein Torfbahnhof Rottau. Auch das Projekt „Junge Arbeit Rosenheim“ lag ihm am Herzen.  Die Trachtenvereine Prien und Hittenkirchen, bei denen Jena als Mitglied gerne und aktiv mithelfend dabei war, waren mit ihren Fahnenabordnungen und Vorständen Klaus Kollmannsberger und Christoph Kaufmann vertreten. Beide Vereine legten eine Blumenschale am Grab ab.

Für das Ludwig-Thoma-Gymnasium erinnerte am offenen Grab Martin Staiger als Personalratsvorsitzender an einen liebenswürdigen und würdigen Vertreter des LTG, der seine Schüler ebenso mochte wie diese ihn und der den Begriff der Schulfamilie nicht nur für eine Sonntagsrede benutzte, sondern diesen Begriff auch verkörperte.

Sterbefoto: Dr. Horst Jena

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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