Brauchtum

Preisplatteln und Ehrung beim Allgäuer Gauverband

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Groß war die Freude der Gastgeber beim Preisplatteln des Allgäuer Gauverbands in der Alpspitzhalle in Nesselwang: Die Alpspitzler holten den Sieg in der Gruppenwertung gegen 14 weitere Gruppen aus dem gesamten Gaugebiet. Die Nesselwanger hatten dabei ganze sieben Punkte Vorsprung vor den Zweitplatzierten „D’ Rottachtaler Petersthal“. Auf Platz drei folgten die „Grüntebuebe Kranzegg“. Die Freude bei den Gastgebern war gerade deshalb so groß, weil der letzte Sieg bereits 24 Jahre zurücklag. Auch bei der Jugend landeten die Alpspitzler als Drittplatzierte auf dem Siegerpodest. Sieger wurden die „Leiblachtaler Heimenkirch“ vor den „Oberleiblachtaler Opfenbach“.

Insgesamt 300 „Buebe“ und „Föhla“ hatten sich in der Alpspitzhalle versammelt, um bei der zweitägigen Veranstaltung ihr Können im Schuhplatteln, Tanzen und Drehen unter Beweis zu stellen. Am ersten Tag gingen 145 Teilnehmer im Alter zwischen 16 und beachtlichen 69 Jahren an den Start. Am zweiten Tag, der der Jugend gehörte, waren es 155 Teilnehmer im Alter zwischen sechs und 16 Jahren. Acht Preisrichter beobachteten die Trachtler mit Argusaugen, um alles auf den Wertungsbögen zu vermerken. Dabei legten sie nicht nur Wert auf einen fehlerfreien Auftritt, sondern auch auf die Gesamterscheinung und ob die Trachten ordentlich getragen werden.

Ein feiner Duft nach Haarspray lag in der Luft, mit dem auch jede noch so widerspenstige Haarsträhne festbetoniert wurde, damit es bei der Frisur keinen Grund zur Beanstandung gab. Die Anspannung in der Halle war beinahe greifbar, die Anspannung im Gesicht eines jeden Teilnehmers ablesbar. Dennoch – die wohl schwerste Aufgabe des Tages trug keiner der Teilnehmer, sondern Martin Heer aus Pfronten, der die Musik zu den jeweiligen Auftritten spielte. Das bedeutete, dass er acht Stunden lang die fünf Gauplattler für die Aktiven immer wieder möglichst identisch spielen musste, um jedem Trachtler die gleichen Chancen auf den Sieg zu ermöglichen. Also geschätzte 186 Mal.

Ehrung für Martin Heer

Martin Heer, auch bekannt als „Glasi“, ist eine Schlüsselfigur in der Gaugruppe. Als erste Anlaufstelle für musikalische Anfragen und Veranstaltungen wurde er deshalb vom aktuellen Gauvvorplattler Christoph Zweng anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gaugruppe mit einer speziellen Holz-Ziach überrascht – eine herzliche Anerkennung seiner bedeutenden Rolle und seines Einsatzes für die Trachtensache.

Bericht und Bilder: Lisa Probst / Allgäuer Gauverband


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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