Im Oktober 2022 hatte der Freistaat Bayern die Kommunen angewiesen, den Betrieb der bayernweit eingerichteten Impf- und Testzentren zum Jahreswechsel 2022/23 einzustellen. Aus diesem Grund schließt das städtische Impfzentrum am 29. Dezember 2022 um 15 Uhr seine Pforten. Die Corona-Schutzimpfungen werden ab dem 1. Januar 2023 von Arztpraxen und Apotheken übernommen. Das Testzentrum der Stadt bietet noch bis zum 30. Dezember 2022 bis 12 Uhr Testungen an. Genauere Informationen dazu unter www.regensburg.de/aktuelles/coronavirus/corona-impfzentrum bzw. www.regensburg.de/aktuelles/coronavirus/corona-testzentrum-der-stadt-regensburg
Für Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ist die Schließung Anlass, Bilanz zu ziehen: „Ich bin sehr stolz auf das, was die Menschen, die im Impf- und im Testzentrum beschäftigt waren, alles geleistet haben. Mir ist bewusst, mit wie vielen Widrigkeiten Sie zu kämpfen hatten und mit welch positiver Motivation und mit welchem Einsatzwillen Sie diese gemeistert haben. Dafür danke ich Ihnen von Herzen!“ Besonderen Dank zollte die Oberbürgermeisterin dem zuständigen Referenten Dr. Walter Boeckh für die Gesamtorganisation sowie Richard Leberle für die kompetente ärztliche Leitung des Impfzentrums und Melanie Neuhoff vom städtischen Katastrophenschutz, die das Testzentrum erfolgreich organisiert und geleitet hat. Boeckh erklärte, er sei sicher, dass das Regensburger Impf- und Testzentrum als großer Erfolg in die Geschichte der Stadt eingehen werden. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass viele unterschiedliche Akteure Hand in Hand gearbeitet hätten ohne dabei auf persönliche Befindlichkeiten zu pochen. Ausdrücklich dankten deshalb die Oberbürgermeisterin und der Referent den Beteiligten in der städtischen Verwaltung, der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren, der Johanniter, der Malteser, der DLRG, des THW sowie dem ärztlichen und dem medizinischen Personal für den äußerst erfolgreichen Einsatz bei der Bekämpfung der Pandemie.
Testzentrum
Das Corona-Testzentrum war am 20. September 2020 auf dem Dultplatz gestartet. In den fast zweieinhalb Jahren seines Bestehens wurden dort rund 193.000 PCR-Tests und etwa 36.000 Schnelltests durchgeführt. Einen Höhepunkt erlebte das Testzentrum am 21. Dezember 2020. An diesem Tag führten die Mitarbeitenden 1.734 PCR-Testungen durch, damit die Menschen mit gutem Gewissen gemeinsam mit ihren Lieben das Weihnachtsfest begehen konnten.
Impfzentrum
Das Impfzentrum startete am 28. Dezember 2020, zunächst mit mobilen Einsätzen in Pflege- und Altenheimen. Am 4. Januar 2021 folgte dann der stationäre Betrieb in einer Zelt- und Containerstadt auf dem Dultplatz. Etwa 150 Ärztinnen und Ärzte und rund 660 Assistenzkräfte für Organisation, EDV und medizinische Unterstützung sorgten dafür, dass der Betrieb so reibungslos wie möglich funktionierte. Die funktionierende Infrastruktur allerdings konnte den Mangel an Impfstoff nicht ausgleichen, der Anfang Januar 2021 noch herrschte. Nach einer Flaute im Sommer 2021 stieg mit dem Umzug des Impfzentrums in die Räumlichkeiten in der Greflingerstraße Anfang Dezember 2021 auch die Impfwilligkeit in der Bevölkerung wieder drastisch. Am 19. Dezember 2021 konnte dort dann auch die erste Kinderimpfung für unter 12-Jährige durchgeführt werden. Die meisten Impfungen wurden am 5. Januar 2022 durchgeführt. 14 Ärztinnen und Ärzte impften in acht Kabinen auf dem Dultplatz und sechs Kabinen in der Greflingerstraße insgesamt 1.878 Personen, unterstützt durch 54 Assistenzkräfte. Seit dem Start im Dezember 2020 wurden im Impfzentrum insgesamt 181.500 Impfungen, darunter 63.045 Erstimpfungen, 65.950 Zweitimpfungen und 52.505 Booster-Impfungen durchgeführt. Seit dem 27. September 2022 wurden im Impfzentrum auch Auffrischungsimpfungen mit den Omikron-angepassten Impfstoffen von BioNTech (BA.1, BA.4/5) sowie Moderna (BA.1) verabreicht. „Mit diesen Zahlen liegen wir deutlich über dem bayerischen Impfdurchschnitt“, so Richard Leberle, der die gesamte Zeit über die ärztliche Leitung des Impfzentrums innehatte. Nicht ohne Stolz berichtet er von unbürokratischen Impfungen, für die er und seine Mitarbeitenden auch mal 20 Kilometer weit gefahren seien, um Schwerkranke zu impfen, die nicht transportfähig waren und deren Hausarztpraxis überlastet gewesen sei. „Da bin ich dann auf dem Heimweg noch vorbeigefahren, habe die Nadel gesetzt und die Wartezeit mit diesen Menschen verbracht. Solche Momente habe schon Eindruck hinterlassen bei mir!“ Dass die Pandemie mittlerweile ihren Schrecken verloren hat, führt Leberle in hohem Maße auf die Impfungen zurück. Rückblickend erinnert er sich an die vollen Intensivstationen. „Dort sind viele ältere Menschen gestorben, weil es noch keinen Impfstoff gab. Ich werde die schwarzen Plastiksäcke, die wir immer wieder aus den Stationen in die Pathologie gefahren haben, nie mehr vergessen. Ich werde auch die Pflegekräfte und die Ärzte nicht vergessen, die jeden Tag ihre Arbeit gemacht haben, weit über ihre Belastungsgrenze hinaus. Mittlerweile hat sich die Lage auf den Intensivstationen glücklicherweise sehr entspannt, was die Pandemie angeht. All dies bestätigt mich darin, dass sich die Anstrengungen, die unzähligen Telefonate und auch die Diskussionen aufgrund von Meinungsverschiedenheiten absolut ausgezahlt haben. Ich finde, die Stadt Regensburg kann sich durchaus sehen lassen, wie sie mit der Pandemie umgegangen ist.“