Wirtschaft

Porzellan Pauliel – „kein einfaches“ Haushalts-Geschäft in Bruckmühl

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

90 Jahre gibt es in der Gemeinde Bruckmühl in der Bahnhofstraße 18 das Fachgeschäft Porzellan Pauliel. Die Geschichte der Spezialisten für Tisch-, Küchen- und Kochkultur geht auf ein Glasergeschlecht, das in Südtirol beheimatet war, zurück. Bei einem Besuch des Geschäftes gibt es viel Schönes zu entdecken, zu bestaunen und zu erfahren.

Familiengeführte und kleine Geschäfte haben es in den heutigen Zeiten mit stets steigendem Online-Handel und Corona-Umständen nicht leicht. Doch die Familie Schnitzlbaumer als Nachfolger der Familie Blümhuber und der Gründerfamilie Pauliel hat sich mit Fleiß, Kreativität und Qualität über Bruckmühl und das Mangfalltal hinaus einen guten Namen gemacht. „Qualität der Umwelt zuliebe“ – das ist eines der Mottos, die Gabi Schnitzlbaumer mit ihrer Familie und ihrem Team aus Überzeugung pflegt. Hans Schnitzlbaumer denkt sich die Slogans für Werbeplakate aus. „Ein schönes Zuhause kann man sich mit besonderen Dingen zum Wohnen und Dekorieren schaffen, dafür haben wir eine Vielfalt an Marken und Ideen in unserem Fach- und Haushaltswarengeschäft zusammengestellt“ – so Hans Schnitzlbaumer, der noch folgenden Sonderservice hinzufügt: „Sehr beliebt ist in unserem Haus der traditionelle Hochzeitstisch für Brautpaare: Die Gäste können die Wünsche des Paares auf einem eigenen Hochzeitstisch einsehen und hieraus auswählen, was sie verschenken wollen. So müssen sich weder die Gäste über die Geschenkauswahl den Kopf zerbrechen, noch muss sich das Brautpaar sorgen, dasselbe Geschenk mehrfach zu bekommen oder Geschenke zu erhalten, für die kein Bedarf besteht“.

Zur Geschichte von Porzellan Pauliel in Bruckmühl

Schon im 18. Jahrhundert gab es die Glaserfamilie Pauliel. 2021 sind es sieben Generationen mit sieben Glasermeistern, ein jeder hieß Maximilian Pauliel. Der Bad Aiblinger Glasermeister und Familienvater „Maximilian IV.“ starb 1919 im Alter von 51 Jahren. Oft war er auch bei Regen, Schnee und Kälte zu Fuß mit Kraxe, Glas und Werkzeug zum Einglasen gegangen. Seine Ehefrau Katharina, von den Brüdern ihres Mannes unterstützt, führte den Betrieb weiter. Die Kinder Katharina Maria, Maximilian Joseph, Anna Maria und Berta waren 14, 11, 8 und 2 Jahre alt. Der Sohn wurde Meister und übernahm die Glaserei. Für ihre drei Töchter gründete Mutter Katharina mit Anna die Bruckmühler Pauliel-Filiale in der Kanalstraße. Meist mit Radl und Rucksack, seltener per Bahn, brachte Anna Glas, Porzellan, Töpfe und Pfannen, auch Aufträge für die Bad Aiblinger Glaserei. Schon bald kam das Geschäft in die östliche Bahnhofstraße. Es wurde gespart und nach überstandener Weltwirtschaftskrise ging es in den Neubau an der Ecke Bahnhof- / Müller-zu-Bruck-Straße, dem heutigen Standort.  1953 heiratete Berta Pauliel den Bruckmühler Gärtnermeister Franz-Xaver Blümhuber. Er arbeitete nebenbei beim Pauliel mit, leitete 45 Jahre den Obst- und Gartenbauverein, förderte den Blumenschmuck in der Gemeinde Bruckmühl und sorgte auch auf den drei Balkonen des Geschäftshauses für die Blütenpracht der Geranien. Er plante und fertigte einen Anbau, in dem bis heute hochwertiges Porzellan ausgestellt wird. Porzellan Pauliel kann nunmehr auf 90 Jahre seines Bestehens zurückschauen und legt nach wie vor großen Wert auf gerechte, konstante und solide Preispolitik. Gabriele Schnitzlbaumer und ihre Mitarbeiterin Annemarie Winter (2. Vorsitzende vom Obst- und Gartenbauverein Bruckmühl) pflegen gerne den persönlichen Kontakt und die fachliche Beratung, wenn es um Fragen des Haushalts geht.

Weitere Informationen: www.porzellan-pauliel.de

Fotos: Rainer Nitzsche – Eindrücke vom Geschäft „Porzellan Pauliel“ in Bruckmühl

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger, www.wendelstein-anzeiger.de

 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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