Kirche

Polizeiseelsorge: Kardinal Marx feiert im Liebfrauendom Pontifikalamt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres zum 100-jährigen Bestehen der Bayerischen Polizeiseelsorge feiert Kardinal Reinhard Marx am Mittwoch, 20. Januar, um 17.30 Uhr einen Pontifikalgottesdienst im Münchner Liebfrauendom. Der Gottesdienst am Gedenktag des Heiligen Sebastian, Schutzpatron der Polizei, wird live im Internet übertragen unter www.erzbistum-muenchen.de/stream. Am Gottesdienst werden vor Ort auch dreißig Polizistinnen und Polizisten sowie einige Polizeiseesorgerinnen und -seelsorger teilnehmen. Die Polizeiseelsorge kümmert sich unter anderem um die berufsethische Ausbildung junger Polizistinnen und Polizisten und bietet Beratungs- und Seelsorgegespräche für einzelne Beamte oder Gruppen an. Vor, während und nach belastenden Ereignissen, zum Beispiel schweren Unfällen oder Tötungsdelikten, bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seelsorgerische Begleitung an. Sie organisieren auch Gottesdienste, Segnungen für Fahrzeuge und Gebäude, Wallfahrten, Studienreisen und Besinnungstage. Auch Angehörige von Polizistinnen und Polizisten können sich an die Polizeiseelsorge wenden. Derzeit stehen  in Bayern 28 Seelsorgerinnen und Seelsorger aus katholischer und evangelischer Kirche in enger Abstimmung um etwa 40.000 Polizisten zur Verfügung. Für das Erzbistum München und Freising sind zwei Frauen und zwei Männer in der Polizeiseelsorge tätig.

Weihbischof Bernhard Haßlberger, seit 25 Jahren Beauftragter der Freisinger Bischofskonferenz für die Katholische Polizeiseelsorge in Bayern, lobt die Seelsorgerinnen und Seelsorger für ihren Einsatz: „Die Polizeiseelsorge hat durchaus eine bewegte Geschichte, doch sie steht institutionell auf guten Füßen. Sie ist gut aufgestellt – ich bin froh, sehr gute Leute zu haben, das ist ein großes Pfund, mit dem wir wuchern können.“ Großer Rückhalt in der Seelsorge, sagt Andreas Müller-Cyran, Leiter der Polizeiseelsorge in der Erzdiözese München und Freising, stärke die Polizistinnen und Polizisten und befähige sie mit den wachsenden Anforderungen an ihren Beruf umzugehen: „Wir stellen uns in den Dienst für die Polizeibeamten zusammen mit Psychologen und Sozialpädagogen, um den Polizistinnen und Polizisten den Rücken weiter zu stärken und um das seelsorgliche Angebot stetig zu festigen.“ Gegründet wurde die Polizeiseelsorge 1920 auf Initiative von Ellen Ammann, die als eine der ersten Frauen in den bayerischen Landtag gewählt worden war. Die Abgeordnete, die auch Mitbegründerin der katholischen Bahnhofsmission in München war und die Zweigstelle des Katholischen Frauenbundes in München gründete, hatte die Einführung der hauptamtlichen Polizeiseelsorge mit der Begründung gefordert, eine „sittlich-religiöse Beeinflussung der Truppe“ erlange „unter den vorherrschenden, zersetzenden Einflüssen“ große Bedeutung. Der traditionelle Polizeigottesdienst zum Sebastianstag findet abwechselnd in einer katholischen und einer evangelischen Kirche statt. (glx)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat

Foto: Hötzelsperger

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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