Die Bitte von Kardinal Reinhard Marx an Papst Franziskus, ihn aus Gründen der Mitschuld beim Versagen der Kirche aus dem Bischofsamt zu entlassen, hat allgemein und besonders in Kirchenkreisen für eine echte Überraschung gesorgt. Pfarrer Klaus Hofstetter aus Prien, der den Pfarrverbänden Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf vorsteht und ab 1. September in einen neuen Dienst des Erzbistums München-Freising wechselt, zeigte sich ebenfalls überrascht. Der Geistliche, der zukünftig im Ressort Personal des Erzbischöflichen Ordinariats den Bereich Berufungspastoral übernehmen wird sagte:
„Ich finde den Schritt von unserem Erzbischof einen sehr großen Schritt, man spürt, dass er ihn wohl überlegt hat vor seinem Gewissen und vor seinem Herrgott. Bewegt hat mich in seinem Statement gegenüber der Presse am Freitagnachmittag, dass er sagt: `Ja, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein`. Es erinnert mich an meinen Primiz-Spruch, dass es nicht darum geht, Karriere zu machen, immer toller und immer besser zu werden, sondern die Dynamik des Evangeliums Jesu ist, zu verlieren, hintan zu stehen, in die Tiefe zu gehen, auch zu sterben und von Jesus Christus her ist dann neues Leben möglich, Leben in Fülle – und das spricht beim Kardinal, das wünscht er sehr stark für die Kirche und damit als Diener Gottes auch für sich“.
Fotos: Hötzelsperger – Pfarrer Klaus Hofstetter, u.a. jüngst beim Fronleichnams-Gottesdienst vor dem Altenheim St. Josef in Prien.