Mit einem kurzen Gedenkakt am Grab von Helmut Kohl in Speyer dankte anläßlich des Tages der deutschen Einheit die überparteiliche Paneuropa-Union, die 1922 gegründete älteste europäische Einigungsbewegung, dem verstorbenen Bundeskanzler und Ehrenbürger Europas für seine „überragenden Verdienste um die Wiedervereinigung Deutschlands und den Zusammenschluß Europas“.
Kohl habe stets gegen die Teilung der europäischen Mitte durch Stacheldrähte und Minenfelder gekämpft und zugleich die europäische Einigung vorangetrieben, sagte der Präsident der Paneuropa-Union Deutschland und langjährige Europaabgeordnete Bernd Posselt in seiner Ansprache. Er rief dazu auf, sich wieder verstärkt „an diesem Paneuropäer zu orientieren, denn nur mit der Vision einer starken und demokratischen EU lassen sich die aktuellen Zerfallstendenzen zwischen Ost und West stoppen.“ Die Paneuropa-Union habe nicht nur jahrzehntelang eng mit Kohl zusammengearbeitet, sondern auch sein Europabild geteilt: „Das war die Idee der Versöhnung und der Verwurzelung der Freiheit im christlichen Erbe Europas, das nirgends so eindrucksvoll sichtbar wird wie in den Kathedralen der europäischen Parlamentshauptstadt Straßburg sowie der alten Reichsstadt Speyer. Wir wollen kein herzloses Europa, sondern eines, das durch seine kulturelle Strahlkraft begeistert. Eingebettet in diese Gemeinschaft wird auch das wiedervereinigte Deutschland allen Versuchen zur Renationalisierung und zur Wiederkehr des Nationalismus widerstehen.“
Die Delegation der Paneuropa-Union, die eigens aus München und mehreren deutschen Bundesländern angereist war, legte zu Ehren von Helmut Kohl Blumen nieder. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Paneuropa-Jugend Deutschland Johannes Volkmann, ein Enkel von Helmut Kohl, sandte Grüße aus Brüssel, wo er derzeit beruflich tätig ist. Unter den Ehrengästen war die pfälzische Europaabgeordnete Christine Schneider, die ein bewegendes Grußwort sprach.
Text und Foto: Paneuropa-Union
Bildunterschrift: Die Delegation der Paneuropa-Union Deutschland von links nach rechts: Bundesvorstandsmitglied Matthias Wilkes, Landrat a.D., Bundesgeschäftsführer Johannes Kijas, Christine Schneider MdEP, Präsident Bernd Posselt MdEP a.D., Pressesprecherin Stephanie Waldburg, Franziska Tönshoff und Kathrin Tönshoff, Leiterin der Dominikus-Stiftung in Speyer.
