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Pan-Europa – Feierstunde am Schloß Würting

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Diesen April ist es 100 Jahre her, seit Richard Coudenhove-Kalergi, der Begründer der Europäischen Einigung, seinen Weltbestseller “Pan-Europa” schrieb. Das Werk war der bewußt positive Gegenentwurf zu Oswald Spenglers “Untergang des Abendlandes” und wandte sich in zahlreichen Sprachen “an die Jugend Europas”. Eine Delegation der Paneuropa-Union Deutschland unter Leitung ihres Präsidenten, des langjährigen Europaabgeordneten Bernd Posselt aus München, beging dieses Jubiläum jetzt mit einem grenzüberschreitenden Gedenkakt vor dem Oberösterreichischen Schloß Würting, wo am 18. April 1923 dieses prophetische und wegweisende Buch vollendet wurde. In der Gemeinde Offenhausen, zu der Würting gehört, wurden die Gäste von Bürgermeisterin Martina Schmuckermayer empfangen.

Der aus Böhmen stammende und in Wien lebende Coudenhove hatte sich in den ersten Frühlingstagen des schicksalsschweren Jahres 1923 mit seiner Frau, der berühmten Burgschauspielerin Ida Roland, auf Einladung der jüdischen Mäzenin Stefanie von Gutmann nach Schloß Würting zurückgezogen, um ungestört innerhalb weniger Wochen seinen Epoche machenden Text niederzuschreiben. Dieser ist bis heute brennend aktuell, weil er eine friedensstiftende Weltmacht Europa fordert, Fragen nach den Grenzen Europas und den Grundlagen europäischer Kultur beantwortet, eine Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen USA und der Gemeinschaft der freien Europäer fordert , sich für die Überwindung der europäischen Binnengrenzen sowie ein Europäisches Volksgruppen- und Minderheitenrecht ausspricht, vor der russischen Gefahr warnt und konkrete Ideen zum Kampf gegen den Nationalismus entwickelt. Instrumente auf diesem Weg sollen laut Coudenhove die deutsch-französische Aussöhnung, eine Europäische Verteidigung, eine Wirtschafts- und Währungsunion sowie eine Europäische Verfassung sein.

Die Abordnung aus München – zu der außer Posselt auch PEU-Bundesgeschäftsführer Johannes Kijas und Pressereferentin Stephanie Waldburg gehörten – überreichte der Bürgermeisterin Martina Schmuckermayer, ihren beiden Amtsvorgängern Hermann Stoiber und Johann Stürzlinger sowie Reinhard Schotola, dem Verfasser des faszinierenden Geschichtsbandes “Menschen auf Würting”, die aktuelle Neuauflage von Richard Coudenhoves “Pan-Europa”, die im Augsburger Paneuropa-Verlag erschienen ist. Posselt wies in seiner kurzen Ansprache darauf hin, daß der Vater Paneuropas bereits in seinem Text von 1923 vor der Gefahr eines Zweiten Weltkrieges mit entsetzlichen Folgen für die Zivilbevölkerung gewarnt und die anschließende Teilung Europas in einen russischen und einen amerikanischen Machtbereich vorhergesagt habe. Weil er aber gleichzeitig mit der Paneuropa-Idee das Gegenmittel erfunden habe, sei das 100 Jahre alte Buch heute immer noch ein unverzichtbarer Fundus zur Gestaltung des Europa von morgen.

Text: Paneuropa-Union – Foto: Paul Scherer

Bildunterschrift: Vor dem oberösterreichischen Schloß Würting mit dem Buch Pan-Europa: Die Vorgänger-Bürgermeister Johann Stürzlinger und Hermann Stoiber, Stephanie Waldburg, Bernd Posselt, Bürgermeisterin Martina Schmuckermayer, Reinhard Schotola und Johannes Kijas.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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