Der aus Traunwalchen stammende und ehemalige Präsident des Bayerischen Landtags, Alois Glück erhielt aus den Händen von Reinhard Kardinal Marx den Orden des Heiligen Gregor des Großen in der Klasse „Komtur“. Mit diesem Orden von Papst Franziskus wurden die vielfältigen Verdienste unter anderem für die sechsjährige Amtszeit als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gewürdigt.
Bei der Feierstunde in der ehemaligen Karmelitenkirche von München hieß es in der Laudation unter anderem: Alois Glück wuchs auf einem Bauernhof in Hörzing im Landkreis Traunstein mit zwei Schwestern auf. Er besuchte die Landwirtschaftsschule und ist gelernter Landwirt. Mit 17 Jahren übernahm er die Leitung des Bauernhofes. Von 1964 bis 1971 war er Landessekretär der Katholischen Landjugendbewegung Bayerns, er bildete sich in dieser Zeit zu den Themen Jugend- und Erwachsenenbildung sowie im Bereich Journalismus fort. Von 1966 bis 1970 war Alois Glück freier Journalist, unter anderem beim Bayerischen Rundfunk. 1970 wurde Alois Glück für die CSU in den Bayerischen Landtag gewählt. Die politischen Schwerpunkte seiner Arbeit lagen in der Sozialpolitik, mit besonderem Blick auf die Behindertenhilfe. Glück hatte im familiären Umfeld schon früh Erfahrungen mit Behinderung gemacht: seine ältere Schwester saß wegen Kinderlähmung im Rollstuhl, sein Sohn ist schwerstbehindert. In den Jahren 1974 bis 1986 war er Vorsitzender des Parlamentsausschusses für Landesentwicklung und Umweltfragen. 1986 wurde er Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, seit 1988 führte er die CSU-Landtagsfraktion und von 1994 bis 2007 den CSU-Bezirksverband Oberbayern. Im Jahr 2003 wurde er zum Präsidenten des Bayerischen Landtages gewählt. Dieses Amt hatte er bis 2008 inne. Von Juli 1999 bis Dezember 2009 war Alois Glück zusätzlich Vorsitzender der Grundsatzkommission der CSU. Als solcher trug er maßgeblich zur Erarbeitung strategischer Positionen wie „Aktive Bürgergesellschaft“ und „Soziale Marktwirtschaft für das 21. Jahrhundert“ bei, die auch vom Geist der katholischen Soziallehre durchdrungen sind. Als Buchautor, etwa in seinem 2010 veröffentlichtem Werk „Warum wir uns ändern müssen – Wege zu einer zukunftsfähigen Kultur“, setzt sich Alois Glück für eine nachhaltige und umweltschonende Kultur ein. Im März 2011 wurde er von Bundeskanzlerin Angela Merkel in den Rat für nachhaltige Entwicklung berufen. Alois Glück gehört seit 1983 dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an. Am 20. November 2009 wurde er zum Vorsitzenden des ZdK gewählt. Dieses Amthatte er bis zum 20. November 2015 inne.
Orden des Heiligen Gregor des Großen
Der Orden des Heiligen Gregor des Großen (kurz Gregoriusorden) ist der vierthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wird, wie der Silvesterorden, mittelbar vom Papst verliehen. Der Gregoriusorden wurde am 1. September 1831 von Papst Gregor XVI. gestiftet und ist eine der höchsten Auszeichnungen die der Papst an Laien verleiht. Der Orden ist in eine zivile und militärische Abteilung unterteilt und wird in den folgenden Klassen kategorisiert: Ritter / Dame, Komtur / Komtur-Dame, Komtur mit Stern / Komtur-Dame mit Stern, Großkreuz-Ritter / Großkreuz-Dame.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Verleihung des Päpstlichen Gregoriusordens durch Reinhard Kardinal Marx an Alois Glück im Beisein seiner Ehefrau Katharina.