Lange Zeit musste man davon ausgehen, dass das Vorkommen der Population von pädomorphen Bergmolchen im Naturschutzgebiet der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte erloschen sei. Es ist eines von lediglich zweien in Deutschland. Umso größer war die Freude, als das Vorkommen der sehr seltenen Tiere von den renommierten Herpetologen Mathieu Denoël von der Universität Lüttich (Belgien) und Dirk Alfermann (Gebietsbetreuung Chiemsee) 2022 erneut nachgewiesen und auch 2023 bestätigt werden konnte.
Patrick Guderitz, Gebietsbetreuer der Eiszeitseen, freut sich über die Entdeckung:„Ich bin natürlich sehr glücklich und auch ein wenig stolz, dass wir in der Seenplatte ein so spannendes und seltenes Tier haben. Meine Aufgabe wird es nun sein, sicherzustellen, dass das Gewässer dauerhaft in einem guten Zustand für die Art bleibt.“ Insbesondere eingetragene oder ausgesetzte Fische stellen dabei eine Gefahr für die Tiere dar.
Pädomorphie beschreibt eine Variation, bei der erwachsene Tiere Merkmale aus dem Larvenstadium beibehalten. Im Falle des Bergmolches sind das unter anderem außenliegende Kiemen, die es dem Amphibium erlauben, dauerhaft unter Wasser zu leben und auch der lange, schmale Schwanz ist eine Anpassung an die aquatische Lebensweise. Während sich „normale“ Bergmolche im Winter in terrestrische Winterquartiere zurückziehen, verbleiben pädomorphe Tiere im Gewässer.
Bericht: LRA Rosenheim – Foto: Pädomorpher Bergmolch; Quelle: Mathieu Denoël