Kirche

Osterappell der Chiemgauer Rumänienhilfe

Seit vielen Jahren ist die Chiemgauer Rumänienhilfe aktiv, um ärmsten Kindern, Familien, Einrichtungen und Ortschaften mit Geld- und Sachspenden in Rumänien zu helfen. Hans Alt aus Reichertsheim bei Ramsau/Haag pflegt unermüdlich die vielen persönlichen Kontakte nach Rumänien und organisiert fast allmonatlich eine LKW-Verladung. Alljährlich berichtet er in einem Osterbrief über die Situation der Rumänienhilfe. Da er diesen heuer allerdings vor der Corona-Krise verfasst hat, informiert Hans Alt in folgendem Osterappell über die aktuelle Lage.

Osterappell von Hans Alt

Vor einigen Tagen konnten wir uns noch nicht so recht vorstellen, was so ein für uns unsichtbares Virus aus China anrichten kann. Die genaueren Hintergründe, wie es dazu kam, dass nun die ganze Welt davon betroffen ist, wir werden das wohl nie erfahren.

Gerade noch rechtzeitig konnten wir am 13. März einen Transport zur Sr. Maria abschicken. Es war wirklich im letzten Moment bevor in Ungarn und Rumänien die Grenzen dicht waren. Wir  bekamen gut eine Tonne Käse vom Milchwerk Jäger, so dass sie für ihre Leute im Alternsheim doch einige Zeit Vorrat hat. Auch in Rumänien ist dieses Virus angekommen und das wird noch viel ärger, denn es sind ja viele Rumänen aus Italien und Spanien zur Osterzeit nach Hause gefahren oder auch schnell noch von dort geflohen. Vermutlich hatten sich viele schon infiziert ohne es zu wissen. Da bin ich sehr gespannt, wie sich das entwickelt. Wir werden wohl in diesem Sommer unseren Urlaub daheim im Garten verbringen müssen.

Nun muss ich mich für die Hilfe unserer Projektfreunde in Rumänien auf Geldspenden konzentrieren, damit die Projekte weiter bestehen können, denn Hilfstransporte sind derzeit nicht möglich. Mihai vom Kinderheim hat schon angeklopft und Pastor Liviu aus Piatra Neamt mit seinen Sozialprojekten rief mich ebenfalls an. Sie stecken mit ihren Hilfsprojekten finanziell in großen Nöten, denn die Preise für Lebensmittel sind sofort gestiegen.

Im Anhang findet Ihr den Brief aus dem Kinderheim und den Osterbrief, den ich allerdings schon schrieb als „Corona“ für uns noch weit weg war.

Trotz der vielen betrüblichen Nachrichten wünsche ich Euch liebe Freundinnen und Freunde ein schönes, ja vielleicht ein etwas besinnlicheres Osterfest im Kreis der Familie.

Eines ist gewiss, der Herr ist wahrhaft auferstanden, er hat den Tod besiegt und lebt mitten unter uns.

Hans Alt – Organisator

Spenden-Konto-Verbindung:
  • Raiffeisenbank Haag, Hilfsfond der Franziskanerinnen, Kennwort: Rumänienhilfe
  • BIC: GENODEF1HMA
  • IBAN: DE 74 7016 9388 0000 4271 95
Brief anlässlich Corona aus Rumänien:

Liebe Freunde,

in Anbetracht der schwierigen Zeiten, die wir durchmachen, möchten wir Euch ein paar Zeilen schreiben, eine kurze Beschreibung mit einigen Informationen. in Rumänien nehmen die Fälle von Coronavirus (Covid19) -Infektionen ständig zu. Auch in unserem Landkreis Neamt begannen sich die Fälle zu mehren. Die Situation wird schmerzhafter, wenn Sie hören, dass einmal geliebte Menschen infiziert wurden oder sogar sterben. Deshalb haben wir uns für zwei Dinge entschieden:

  1. Um Gottes Schutz für uns, unsere Kinder und unsere Lieben, Freunde, Mitarbeiter, Bekannte, weniger bekannte, für Euch, zu beten. Jeden Tag haben wir eine Zeit der Anbetung mit den Kindern und eine besondere Gebetszeit um 21:00 Uhr nochmals eine besondere Gebetszeit bezüglich dieser Pandemie.
  2. Ab dem 10. März haben die Schulen geschlossen, also haben wir uns zusammen mit den Kindern im Haus „Casa Ray“ isoliert. Wir gingen mehrmals aus, um Nachschub zu kaufen, aber jetzt kontaktierten wir eine Firma, die uns die Lebensmittel nach Hause liefert. Wir glauben, dass Gott in allen Dingen souverän ist, und deshalb gehen wir vorwärts und hoffen von Ihnen nur Gutes zu hören. Wir umarmen Euch herzlich und möchten Euch ein paar ermutigende Worte sagen: „Der Herr der Heerscharen ist bei uns; der Gott Jakobs ist unsere Zuflucht … Sei still und wisse, dass ich Gott bin!“

In Liebe, das Casa Ray Team

Anhang: Osterbrief (geschrieben vor Corona)


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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