Aufatmen bei den bayerischen Hopfenbauern: Sie können dieses Jahr nach zwei schlechten Hopfenjahren mit einer aussichtsreichen Ernte rechnen. Ersten Schätzungen zufolge ergibt sich für das Bundesgebiet eine Gesamterntemenge von ca. 49.000 Tonnen. Das sind rund 19 Prozent mehr als bei der Ernte im vergangenen Jahr. „Das Anbaujahr 2024 war für Bayerns Landwirte mehr als herausfordernd. Umso mehr freut es mich, dass unsere Hopfenbauern in diesem Jahr eine gute Ernte erwarten können. Nach zuletzt zwei mageren Hopfenjahren können die Betriebe wieder aufatmen. Bayern ist weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt für seine Biere und für die einmaligen Anbaugebiete des bayerischen Hopfens. Die Brauereien werden aus dem vollen schöpfen können“, sagte Landwirtschaftsministerin auf der diesjährigen Hopfenrundfahrt.
Heruntergebrochen auf die bayerischen Anbaugebiete ergeben sich ca. 42.350 Tonnen für die Hallertau sowie 765 Tonnen für das Spalter Anbaugebiet. Der Gehalt an Alphasäure im Hopfen, die für die sogenannte „Bierbittere“ verantwortlich ist, wird in diesem Jahr wieder im durchschnittlichen Bereich erwartet. Auch in diesem wichtigen Qualitätskriterium konnten die letzten zwei Erntejahre nicht überzeugen.
Die gute Hopfenernte 2024 trifft auf einen Markt, der von Überversorgung geprägt ist. Trotz schlechter Ernten in den letzten zwei Jahren sind die Brauereien aktuell gut bis sehr gut mit Hopfen versorgt. Zum einen ist der weltweite Bierabsatz leicht rückläufig, zum anderen hat sich die Brauwirtschaft in den letzten Jahren über ihren Bedarf mit Hopfen eingedeckt und somit hohe Bestände aufbauen können. Die Betriebe zeigen deshalb derzeit wenig Interesse am Hopfenkauf. Trotzdem lässt die Ernte heuer für die Hopfenpflanzer auf etwas höhere Einnahmen hoffen. Zwar wird von eher sinkenden Preisen für den sogenannten Freihopfen ausgegangen, der Großteil des Hopfens ist aber bereits in Vorkontrakten zu fixierten Preisen verkauft. Durch die zu erwartende höhere Erntemenge in diesem Jahr, werden diese Verträge überwiegend voll bedient werden können. Dies war zuletzt leider nicht immer der Fall.
Die bayerische Staatsregierung unterstützt die Hopfenpflanzer auf vielfältige Weise. Ein zentraler Baustein ist die fundierte Forschung. Das weltweit renommierte Hopfenforschungszentrum in Hüll beschäftigt sich mit der Züchtung trockenheitsresistenter, gesunder und ertragreicher Sorten.
„Das Hopfenforschungszentrum Hüll leistet einen unersetzlichen Beitrag, wenn es darum geht, die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen und deutschen Anbaugebiete zu erhalten. Weltweit werden wir für diese Einrichtung bewundert! Der Standort Hüll hat sich in den letzten Jahren zu einem einmaligen Kompetenzzentrum für Hopfen entwickelt. Der Freistaat und die Gesellschaft für Hopfenforschung e.V. arbeiten hier vorbildlich zusammen“, freut sich Ministerin Kaniber. Es sei ein Paradebeispiel dafür, wie die vertrauensvolle Zusammenarbeit der öffentlichen Hand und einer privaten Organisation einen wahren Mehrwert für die Branche erbringe. „Daran wollen wir festhalten und das Ganze aktiv weiter ausbauen“, so Kaniber abschließend.
Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium (StMELF) – Foto: Pia Regnet/StMELF