Kultur

Open-Air-Freuden beim Kloster Reisach

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Am vergangenen Wochenende verwandelte sich der malerische Klosterhof des Karmeliten-Klosters Reisach in eine Bühne der Musik und Poesie. Das Projekt „KRAFTwagen“ lud zu einem einzigartigen Open-Air-Erlebnis ein, das unter dem Motto „Kommt zu uns und macht eine Wundertüte auf!“ stand und die Besucher, die die Sitzplätze bis auf den letzten Platz besetzten, in seinen Bann zog.

Das Ensemble um die Opernsängerin Anahita Ahsef, die bereits in den vergangenen Jahren mit ihren Konzerten im Kloster Reisach große Erfolge gefeiert hat, versprach auch diesmal wieder ein Fest für die Sinne – und enttäuschte nicht. Ahsef, die unter anderem bei renommierten Lehrern wie Hartmut Höll und Mitsuko Shirai in der Liederklasse war, sowie bei Meisterkursen von Wolfram Rieger und Grace Bumbry teilnahm, beeindruckte erneut mit ihrer kraftvollen und gefühlvollen Stimme.

Internationale und regionale Musikerpersönlichkeiten boten ein vielfältiges Repertoire, das von Klassik über Jazz bis hin zu Volksweisen reichte. Die Zuhörer wurden mit Werken von Schubert, Verdi, Mozart, Strauß, Gershwin und traditionellen Volksweisen verwöhnt. Neben Anahita Ahsef (Gesang & künstlerische Leitung) glänzten Thomas Hartmann (Klavier), Levan Tskhadadze (Klarinette), Christina Fürbeck (Geige), Robert Bischoff (Kontrabass), Klaus Meier (Schlagzeug) und Jonas Gfäller (Saxophon) in ihren Darbietungen.

Anahita Ahsef zeigte ihr außerordentliches musikalisches Talent gleich zu Beginn ihrer konzertanten Darbietungen mit dem Stück „In goldnen Abendschein getauchet“ von Friedrich Rückert, das für Sänger besonders herausfordernd ist, insbesondere in Bezug auf die lyrische Phrasierung und die emotionale Tiefe der Vertonung. Sie fand eine feine Balance zwischen der klaren Artikulation des Textes und der musikalischen Ausdruckskraft, um die poetische Atmosphäre zu bewahren. Die sanften Melodielinien erfordern zudem eine feine Kontrolle der Dynamik und eine reiche Palette an Klangfarben, um die schimmernde, beinahe ätherische Stimmung des „Abendscheins“ überzeugend darzustellen. Diese Herausforderungen meisterte sie mit herausragender Bravour. Ihre makellose Technik und die Fähigkeit, den Text klar und nuancenreich zu präsentieren, verliehen dem Stück eine beeindruckende Intensität. Auch ihre weiteren Darbietungen zeichneten sich durch brillante Stimmtechnik und herausragende Vortragskunst aus. Anahita Ahsef meisterte die technischen und emotionalen Anforderungen aller Stücke mit beeindruckender Bravour und begeisterte das Publikum mit ihrer glanzvollen Performance, die immer wieder mit Szenenapplaus honoriert wurde.

Der Saxophonist Jonas Gfäller verzauberte das Publikum mit einer meisterhaften Interpretation von Dave Brubecks Klassiker „Take Five“. Mit souveräner Technik, einem tiefen Gespür für den Jazz-Klassiker ließ er sein Saxophon in den charakteristischen 5/4-Takt eintauchen und mitreißender Spielfreude entlockte er seinem Saxophon die ikonischen Töne und brachte die unverwechselbaren Rhythmen des Stücks zum Leben. Sein energiegeladener Vortrag mündete in frenetischen Applaus des begeisterten Publikums, das von seiner Darbietung regelrecht mitgerissen wurde.

Ein besonderes Highlight des Abends war das mitreißende Zusammenspiel des Quartetts aus den spritzigen Blechbläsern der Woiggabruch-Musi mit dem georgischen Klarinettisten Levan Tskhadadze, das das Publikum restlos begeisterte. Szenenapplaus erntete Tskhadadze immer dann, wenn seine Finger bei schnellen Passagen nur so über die Tasten seiner Klarinette flogen und er dem Instrument die herrlichsten Töne entlockte. Auch das Kinderkraftwagenensemble mit jungen Talenten aus Oberaudorf und Umgebung mit Gesangs- und Tanzeinlagen sowie die berührenden Gedichtlesungen bereicherten das Event auf besondere Weise.

Als Improvisaitonstalente bewiesen sich Christina Fürbeck (Geige), Matthias Bichler (Tuba) und Anahita Ahsef (Gesang), die auf Zuruf von Stichworten aus dem Publikum spontan kleiner Musikstükcke zum Erstauenn der Zuhörer improvisierten. Die Künstler nahmen die Besucher mit auf eine facettenreiche musikalische Reise und schufen eine interaktive, einladende Atmosphäre voller Überraschungen. Der Innenhof des ehrwürdigen Karmeliten-Klosters bot dabei die perfekte Kulisse für dieses unvergessliche Event. Trotz Bedenken der Organisatoren spielte das Wetter mit und blieb trocken, was die Stimmung zusätzlich aufhellte.

Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt: Kulinarische Köstlichkeiten luden dazu ein, Hunger und Durst in angenehmer Atmosphäre zu stillen. Insgesamt erlebten die Besucher des Klosters Reisach ein musikalisches Highlight, das sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Bericht und Fotos: Volkhard Steffenhagen

1. Anahita Ahsef und ihr Ensemble, internationale und regionale Musikerpersönlichkeiten, boten ein vielfältiges Repertoire, das von Klassik über Jazz bis hin zu Volksweisen reichte.

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Der Saxophonist Jonas Gfäller verzauberte das Publikum mit einer meisterhaften Interpretation von Dave Brubecks Klassiker „Take Five“.

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Als Improvisaitonstalente bewiesen sich Christina Fürbeck (Geige), Matthias Bichler (Tuba) und Anahita Ahsef (Gesang), die auf Zuruf von Stichworten aus dem Publikum spontan kleiner Musikstükcke zum Erstauenn der Zuhörer improvisierten.

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Riesen Applaus bekam der georgische Klarinettist Levan Tskhadadze, wenn seine Finger bei schnellen Passagen nur so über die Tasten seiner Klarinette flogen und er dem Instrument die herrlichsten Töne entlockte.


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Toni Hötzelsperger

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