Nach der ersten Etappe unserer Alphorn-Tournee durch Namibia, in die Wüstenregion von Namibia, haben wir, die Bayern von Berlin, uns mit unseren Alphörnern auf dem Weg nach Windhoek gemacht, zum größten Oktoberfest des afrikanischen Kontinents. Einige deutsche Traditionen wurden nämlich aus der Kolonialzeit von 1884 bis 1915 auf dem Gebiet des heutigen Staates Namibia weiter beibehalten, so auch das bayerische Oktoberfest. Während dieses Fest früher im Land verteilt stattfand, so gibt es seit 2010 das große Oktoberfest in Namibias Hauptstadt, das mittlerweile über 7000 Gäste zählt und weltweit den 6. Platz einnimmt. Das Fest findet auf dem Gelände des Sportklubs SK Windhoek statt und wird von der namibischen Brauerei Namibia Breweries organisiert. Neben den klassischen Oktoberfest-Bräuchen wie Fassanstich, Bierkrug-Stemmen, Nagelstand, Backstein-Stemmen, Baumstammsägen, Hau den Lukas, etc. sind die Kirchdorfer Oktoberfestkapelle und Schuhplattler aus München fester Bestandteil des Programms.
Verabredet waren wir mit Beate Fahrbach vom dortigen Lions Club, der auf dem Festplatz mit einem Lebkuchen-Herzen-Stand und einer Schießbude für wohltätige Zwecke vertreten war. Der Club, unter der Führung von Präsident Kai Langmaak, setzt sich für das Wohl der örtlichen Gemeinschaften ein und unterstützt insbesondere auch Kinder-Hilfsprojekte. So haben Beate und Roger Fahrbach, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Clubs, kürzlich eine Brillen-Spendenaktion aus Deutschland für das Central Hospital Windhoek initiiert. Mit ihrem Gemeinschaftsprojekt LIONS WaSH (Wasser, Sanitär und Hygiene) unterstützen die Lions international den Zugang zu Trinkwasser, so z. Bsp. an der Epupa Primary School im Norden Namibias. Dieses Projekt leitet Frank Schatz, der auch Vorsitzender von der örtlichen Karnevalsgesellschaft WIKA ist. So hat sich herausgestellt, dass in Windhoek das Oktoberfest mit dem Karneval eng verzahnt ist. Der amtierende Karnevalsprinz Norbert 1., ist sogar Mitglied des Oktoberfest-Organisationskomitees. Zusammen mit dem Entertainer Hannes Kaufmann moderierte er das gesamte Bühnenprogramm. Beide organisieren auch die Oktoberfeste in Johannisburg und Kapstadt.
Den Fassanstich übernahm Geschäftsführer Peter Johannes Simons von der größten Brauerei Namibias, der „Namibia Breweries“. Danach sorgten die Kirchdorfer für Hochstimmung im Festzelt. Dazwischen hochkarätige Bands und Tanzgruppen aus der Region, wie auch die Garde der Windhoeker Karnevalsgesellschaft. Höhepunkt waren die Schuhplattler aus München, von der Burschenschaft Geisenbrunn. Am nächsten Tag dann eine Premiere. Das Alphorn-Duo vom Verein der Bayern aus Berlin hatte die Ehre, erstmals alpine Klänge auf dem Oktoberfest in Windhoek zu präsentieren. Dabei die Uraufführung eines, eigens für Namibia komponierten Musikstückes, „Elefantös“, von dem bekannten Berliner Alphornkomponisten Andreas Frey.
Für uns Bayern aus Berlin war das Oktoberfest in Windhoek ein einmaliges Erlebnis. Man trifft sich mit der Windhoeker Karnevalsgesellschaft, mit ihrem Präsidenten Holger Mentzel, sowie mit deren Prinzenpaar Prinz Norbert 1., den leidenschaftlichen Karnevalswurm, wie er auf Grund seines Nachnamens Wurm genannt wird, und Prinzessin Svenja 1., bald wieder beim Karneval in Mainz, denn auch wir, die Bayern von Berlin, sind mit dem Karneval eng verbunden und in Mainz dabei.
Bericht: Helmut Amberger, 1. Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin e.V. und freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten – Bilder: Andrea und Bernhard Radtke, Kerstin Heyde, Helmut Amberger