Ukraine- & Nothilfe

Ökumenischer Aufruf zum Friedensgebet

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Marx und Bedford-Strohm rufen zu Gebet für den Frieden auf   –   Glockenläuten und Friedensgebete am Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar  –  Zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar rufen Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, und Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, in ökumenischer Verbundenheit zum Gebet für den Frieden auf. In vielen Pfarreien im Bereich des Erzbistums und in vielen Kirchengemeinden der bayerischen Landeskirche werden am kommenden Freitag, 24. Februar, um 18 Uhr die Kirchenglocken läuten und Friedensgebete stattfinden.

An diesem Tag, so Kardinal Reinhard Marx, „wollen wir uns bewusst betend an die Seite der Opfer dieses entsetzlichen Angriffskriegs stellen und Gott das unermessliche Leid und die scheinbare Ausweglosigkeit anvertrauen“. Weil angesichts der vielfach verübten Ungerechtigkeit und Grausamkeit „kein einfacher Ausweg erkennbar ist, treten wir vor den Herrn und bitten um Wege aus dieser sinnlosen Gewalt und Zerstörung“. Im Gebet sei Platz für die „Verbundenheit im Schmerz und die tiefe Hoffnung auf einen gerechten Frieden, der Akzeptanz finden und Bestand haben kann“. Er selbst, so Marx, bete immer neu darum, „dass dieser zutiefst ungerechte Angriff, der hunderttausende Menschen das Leben gekostet und Leid über so viele gebracht hat, ein baldiges Ende nimmt und endlich die Waffen schweigen.“

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ruft dazu auf, „sich nie an den Krieg zu gewöhnen, sich nie damit abzufinden, dass durch die russische Invasion schon jetzt viele Tausend Menschen gestorben sind und jeden Tag mehr Menschen sterben. Das Gebet ist der Ort, um die Trauer und das Erschrecken über dieses Leid vor Gott zu bringen. Wo wir die Opfer dieses Krieges vergessen, sterben sie ein zweites Mal. Wir bitten Gott aber auch darum, dass er Wege öffnen möge zur Überwindung der Gewalt und zur Wiederherstellung des Rechts. Die Militärlogik darf nie zur einzigen Strategie dafür werden. Deswegen bitten wir Gott, dass er die Herzen öffne für das Gespräch und für die Unterbrechung der Spirale der Gewalt, so dass das Blutvergießen endlich gestoppt wird.“

Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm danken den vielen Menschen in beiden Kirchen, die sich in beeindruckender Weise für die Geflüchteten engagiert und vielfältige Hilfe für die Ukraine organisiert haben. Marx und Bedford-Strohm regen dazu an, bei den Friedensgebeten am 24. Februar „in besonderer Weise vor Ort lebende Ukrainerinnen und Ukrainer sowie Menschen, die sich in ihrer Unterstützung oder in anderer Weise für die verschiedenen Hilfsprojekte engagiert haben, einzuladen“.

Am Freitagabend um 18 Uhr findet in der Münchner Jesuitenkirche St. Michael ein ökumenisches Friedensgebet statt, das von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in München, der Erzdiözese, dem evangelischen Stadtdekanat und den verschiedenen in München beheimateten ukrainischen Gemeinden getragen wird. Als Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen aus der ACK nehmen Kardinal Reinhard Marx, Kirchenrätin Barbara Pühl, Leiterin der Evangelischen Dienste im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk München, Pater Martin Stark (SJ) von St. Michael, Georgios Siomos, Archimandrit der Griechisch Orthodoxen Metropolie von Deutschland, und die Seelsorger der ukrainischen Gemeinden in München. Im Mittelpunkt dieses Gebetes, das als Choral Evensong gestaltet ist, werden die Erfahrungen von Geflüchteten aus der Ukraine und ihre Bitten stehen. Musikalisch wird das Gebet vom Collegium Monacense und dem Chor Pokrow aus der ukrainisch-katholischen Maria Schutz Gemeinde gestaltet. (hs)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Andrea Major


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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