Leitartikel

Oberbayerischer Fischereitag am Chiemsee

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der oberbayerische Fischereitag ist eine vielbeachtete Traditionsveranstaltung, bei der unter anderem die oberbayerische Fischerkönigin oder der Fischerkönig geehrt wird. Fischereiministerin Michaela Kaniber nutzte die Gelegenheit, den Fischern für ihren wichtigen Einsatz für Bayerns Gewässer und Fischbestand zu danken. „Bayern ist eines der wasserreichsten Bundesländer Deutschlands. Wasser ist unsere wichtigste Lebensgrundlage und gleichzeitig Lebensraum für zahlreiche Fischarten sowie viele weitere Wasserbewohner. Dieses Geschenk der Natur bringt jedoch eine große Verantwortung mit sich. Der Schutz unserer Bäche, Flüsse und Seen ist eine bedeutende Aufgabe und Herausforderung, die Bayerns Fischerinnen und Fischer täglich meistern“, lobte Ministerin Kaniber.

Fische, Neunaugen, Muscheln, Krebse und viele andere Arten, die im und am Wasser leben, sind für viele Menschen meist nicht sichtbar. Gerade diese Tiere sind aber oft extrem gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht, wie der Fischzustandsbericht der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft regelmäßig aufzeigt. Oft sind es unterschiedliche Gründe, die zum Verschwinden vieler Arten beitragen. Neben Gewässerverbauung und -aufstauung spielt der Klimawandel mit Wassermangel und Temperaturerhöhung dabei eine immer größere Rolle. Die Verlierer des Klimawandels werden zurückgedrängt, andere dagegen breiten sich immer weiter aus. Der Schutz bestimmter Arten kann schnell dazu führen, dass ihr Bestand plötzlich überhandnimmt und Schwächere dadurch in Gefahr kommen. Typisches Beispiel ist der Kormoran, aber auch Fischotter und Gänsesäger werden zunehmend zum Problem. Wo deren Bestände zu groß werden, sind Äschen, Huchen, aber auch Muscheln oder Krebse in Gefahr.

„Ideologisch getriebener und einseitiger Schutz für bestimmte Arten gefährdet die Balance. Nur mit einem gezielten und bestandsorientierten Management sowie mit Maßnahmen, die den Lebensraum der bedrohten Fische und Wassertiere nachhaltig verbessern, können wir die Tier- und Pflanzenwelt in Bayerns Gewässern im Gleichgewicht halten“, betonte Ministerin Kaniber.

Deshalb sind ihren Worten zufolge die Aktivitäten der bayerischen Fischerinnen und Fischer so wertvoll. Sie tragen mit Artenhilfsprogrammen und lebensraumverbessernden Maßnahmen maßgeblich zum Arten- und Naturschutz bei. Kaniber: „Ganz besonders bemerkenswert und unglaublich wichtig ist die Jugendarbeit. Zum Beispiel die Beteiligung der Fischerjugend am deutschlandweiten „Catch&Clean Day 2023. Angeln und nebenbei die Natur von Müll befreien, schafft nicht nur eine saubere Umwelt. Die jungen Anglerinnen und Angler lernen dabei auch, Verantwortung für unsere Umwelt zu übernehmen. Unsere Fischer haben eben das gesamte Umfeld im und rund um unsere Gewässer im Blick. Dafür möchte ich Ihnen ein herzliches Vergelt’s Gott aussprechen.“, so Ministerin Kaniber.

Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium – Foto: Hötzelsperger


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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