„Sie sind ein Vorbild! Dafür ehren wir Sie!“
Rudolf Mörtl aus Traunstein mit der Bezirksmedaille ausgezeichnet.
Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.
„Als Bezirk Oberbayern wollen wir in der Gesellschaft ein Zeichen dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jeder einzelnen Person ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaillen in Kloster Seeon, dem Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern. Mederer bezeichnete ehrenamtlich Tätige als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft: „Ohne ihren Einsatz wäre das Leben vieler Menschen entbehrungsreicher, weniger menschlich und einsamer. Sie helfen im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich. Sie springen da ein, wo öffentliche Zuständigkeiten an ihre Grenzen stoßen.“ Vor diesem Hintergrund nannte es Mederer sehr erfreulich, dass es viele Menschen gibt, die sich dank ihrem Engagement für diese Auszeichnung empfehlen. „Stellvertretend für die vielen, die sich ehrenamtlich engagieren, wählt der Bezirk Oberbayern jedes Jahr Persönlichkeiten aus, die sich in unterschiedlichsten Gebieten ehrenamtlich engagieren und ehrt sie mit der Bezirksmedaille.“ Er bezeichnete die Trägerinnen und Träger der Bezirksmedaille als gesellschaftliche Vorbilder.
Zu den Geehrten zählt Rudolf Mörtl aus Traunstein.
Hier die Laudatio von Bezirkstagspräsident Josef Mederer:
Wie vielfältig ehrenamtliches Engagement sein kann, zeigt unser nächstes Vorbild:
Rudolf Mörtl setzt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Sprache ein. In den Jahren 2001/2002 gründete er zusammen mit anderen den Verein für bairische Sprache und Mundarten Chiemgau-lnn. Er hatte von Anfang an Verantwortung in der Vorstandschaft inne. Seit 2002 ist er Erster Vorsitzender des Vereins. Mörtl führt den Verein seither mit Weitblick und einem überaus großen persönlichen Engagement.
Die heimische Sprache ist eine Leidenschaft, für die Mörtel brennt und dieses Feuer der Begeisterung ist ansteckend. So wuchs der Verein in dieser Zeit von 21 auf weit über 800 Mitglieder.
So grenzenlos Mörtels Begeisterung ist, so grenzüberschreitend wirkt der Verein. So konnte er über die ursprünglichen Grenzen des Chiemgaus hinaus motivierte Mitglieder gewinnen und die Vereinstätigkeit bis an den Inn ausdehnen.
Im gesamten Vereinsgebiet organisierte Mörtl jedes Jahr etwa ein Dutzend öffentliche Kulturveranstaltungen wie Lesungen und Vorträge, um die bairische Sprache zu fördern.
Ein wichtiges Anliegen ist es ihm, Kinder möglichst früh mit dem Dialekt vertraut zu machen. Deshalb warb Mörtl unermüdlich auf politischer Ebene für die Wertschätzung der bairischen Sprache in Kindergärten und Schulen.
Ungezählt sind die Stunden, die Mörtl ehrenamtlich in die Vereinszeitung investiert. Ohne dieses Engagement könnte das Periodikum nicht viermal im Jahr erscheinen. Mörtl fungiert als Berichterstatter und Verfasser von zahlreichen Beiträgen, er ist Chefredakteur und begleitet die Zeitung bis zur Druckreife.
Der dem Wesen nach bescheidene und ruhige Rudi Mörtl ordnet seit zwei Jahrzehnten sein gesamtes Privatleben dem Verein unter. So viel ehrenamtliche Tätigkeit ist vorbildlich. Der Bezirk Oberbayern honoriert dies mit
der Verleihung der Bezirksmedaille.
Bezirkstagspräsident Josef Mederer (links) verleiht die Bezirksmedaille an Rudolf Mörtl
Foto & Text: Bezirk Oberbayern