Es ist die Zeit, in der der Herbst sich verabschiedet und der Winter leise anklopft. Die Tage sind kurz, die Temperaturen kühl, und die Landschaft scheint in eine stille Ruhe gehüllt.
Ich beginne meinen Rundgang an der evangelischen Kirche, wo man gut parken kann. Von hier aus geht es leicht bergauf. Die Laubbäume, die in den letzten Monaten in goldenen Farben leuchteten, verlieren jetzt ihre letzten Blätter, die wie ein Teppich auf den Wegen liegen und jeden Schritt dämpfen. Der Herrnberg zeigt sich im November von seiner melancholischen Seite.
Ich erreiche die Anhöhe, von wo aus sich mir ein sanfter Blick auf die umliegende Natur eröffnet. Auch der Chiemsee ist zu sehen, doch die Berggipfel bleiben hinter dem Hochnebel verborgen. Vorbei an der „Alten Villa“ geht es weiter die Heubergstraße hinunter nach Ernstdorf, wo ich links in die Kranzhornstraße und dann wieder links in den Anny-Auerbach-Weg einbiege.
An der Wegkreuzung mit dem Marterl sitzen zwei Spaziergänger auf einer Ruhebank und genießen den Blick in die Berge. Nur ein paar Leute mit Hunden sind hier oben unterwegs – Prien hat sich in den Winterschlaf zurückgezogen. Es ist, als würde man in eine eigene kleine Welt eintauchen, abgeschirmt von der Hektik des Alltags. Man hat einen schönen Blick auf Prien, dann nach Rimsting. Auf der Wiese vor dem Aussichtsplateau liegen Kühe. Vom Aussichtsplateau aus sieht man den Chiemsee durch die Bäume schimmern und hinüber in den Aiterbacher Winkel mit der Schafwaschener Bucht.
Ich drehe um, gehe den Pfad hinunter, der auf die Straße „Am Herrnberg“ trifft und dann über Karl-Raupp-Straße , Felix-Dahn-Straße, Von-Scheffel-Straße, Jensenstraße und Kirchenweg wieder zurück zur Evangelischen Kirche, wo mein Spaziergang endet.