Der Trachtenverein „Almenrausch“ Rossholzen am Samerberg feiert heuer seinen 120. Geburtstag. Höhepunkte der Veranstaltungen im Festzelt und im Dorf sind am Samstag, 18. August der Festabend mit der Musikkapelle Samerberg und am Sonntag, 19. August ein Feldgottesdienst um 10 Uhr und der Trachtenumzug um 14 Uhr. Weitere Termine der Trachtler sind am Dienstag, 14. August der Bieranstich mit Flötzingerbräu Rosenheim sowie mit den Musikgruppen „Alpensound“ und „De Jungen Pongauer“ unter dem Motto „Oberkrainer trifft Tanzlmusi“, am Mittwoch, 15. August ein Kabarett-Abend mit „Da Huawa, da Meier und I“ und mit dem Titel „Zeit is a Matz“ (Einlass ab 18 Uhr), am Donnerstag, 16. August ab 11 Uhr ein „Tag der Generationen“ mit der Jugendblaskapelle Samerberg und mit Auftritten der „Baschtler Jugend“ und am Montag, 20. August ab 18 Uhr ein Kesselfleischessen mit den „Hoaz-Bräu-Musikanten“ und mit einem Goaßlschnalzertreffen. Im Rahmen des Festes „120 Jahre Trachtenverein Almenrausch Rossholzen“ veranstaltet die Feuerwehr Rossholzen/Steinkirchen am Freitag, 17. August einen Abend für die Jugend mit dem Titel „Rock am Berg“ mit der Band Nirwana.
Rückblick: Fahnenweihe erfolgte in Wien
13 Mitglieder, durchwegs Männer, waren es, die sich 1898 zur Gründung des Vereins einfanden. Erste noch vorhandene Aufzeichnungen gibt es von der Generalversammlung am 10. Januar 1909. In der 40. Jahresversammlung hält der damalige Vorsitzende Bartholomäus Binder eine Rückschau, der zufolge 1903 eine Fahne für den neuen Trachtenverein angeschafft worden war. Anfangs waren staatliche und kirchliche Behörden von der Gründung eines Trachtenvereins gar nicht so angetan. Die kritischen Betrachtungen kamen zustande, weil durch das Wirken der Trachtler ein Sittenverfall befürchtet wurde. Auch der damalige am Samerberg wirkende Vikar Josef Dürnegger (Samerberg wurde 1909 eine selbstständige Pfarrei) wollte den Trachtenverein nicht akzeptieren. Vikar Dürnegger lehnte es ab, die Vereinsfahne zu weihen. Deswegen wurde die Fahne wie zur damaligen Zeit auch von anderen neu gegründeten Trachtenvereinen im benachbarten Österreich geweiht. Wieso die Rossholzener Fahne gerade im weit entfernten Wien und nicht in Salzburg oder in einer anderen grenznahen Gemeinde geweiht wurde, ist in den Protokollbüchern nicht festgehalten. Josef Dürnegger war über die Weihe im Ausland nicht begeistert. Wie es in der Vereinschronik heißt, war er sehr erzürnt, weil er sich als Ortsgeistlicher übergangen fühlte. Als ihm die Trachtler die Weihe-Urkunde vorlegten, soll er sie vor lauter Ärger zerrissen haben. Diese Diskrepanz mit der Kirche gehört natürlich längst der Vergangenheit an.
Fotos/Repros: Hötzelsperger – Erinnerungen an die 110-Jahr-Feier vor zehn Jahren
- Gründungsmitglieder – Fahne des GTEV Rossholzen
Nähere Infos: www.trachtenverein-rossholzen.de