Der „Museumsverein Müllner – Peter von Sachrang“ hat wieder eine funktionierende Vorstandschaft. Die Interimsvorsitzende Cäcilie von Feilitzsch-Rauch stellte sich bei den Neuwahlen im Sachranger Hof erneut für das Amt zur Verfügung und wurde einstimmig gewählt. Als Stellvertreterin wurde die bisherige zweite Vorsitzende Brigitte Peters in ihrem Amt bestätigt. Die Kulturreferentin der Gemeinde Aschau Corinna Spieth-Hölzl übernimmt die Schriftführung und Dr. Erika Goldhammer ist künftig für die Kasse des Vereins verantwortlich. Mit den Beisitzerinnen Rita Dietz und Martina Glatt, sowie Karl Hertle als Quotenmann ist die Vorstandschaft wieder komplett. Als Kassenprüfer berief die Versammlung den Kämmerer der Gemeinde Aschau Christoph Kraus und die langjährige Schatzmeisterin Ilse Fischer.
Cäcilie von Feilitzsch-Rauch führte den Verein bereits einmal für mehrere Jahre und gab ihr Amt damals aus persönlichen Gründen auf. Zur Rettung „ihres Vereins“ stellte sie sich wieder zur Verfügung.
Der Wahl vorausgegangen waren lange Querelen in der Vereinsvorstandschaft in den letzten Jahren (wir berichteten mehrfach), mehrere Mitglieder kehrten dem Verein in dieser Zeit enttäuscht den Rücken, aktuell umfasst der Verein rund 120 Mitglieder. „Jetzt müssen wir versuchen die Trümmer und Scherben zusammen zu kehren und einen neuen Anfang wagen“.
Die neue Vereinsvorsitzende von Feilitzsch-Rauch kündigte an, in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Tourist Info das schwer angeschlagene Schiff wieder flott zu machen und auf einen neuen Kurs zu bringen. Die Arbeit der Vorstandschaft sei mit den bisherigen ehrenamtlichen Möglichkeiten künftig nicht mehr möglich.
Der Verein schloss daher eine Zweckvereinbarung mit der Gemeinde ab: die finanzielle Zukunft des Vereins ist damit grundsätzlich gesichert. Die Gemeinde hilft mit der Kulturreferentin Corinna Spieth-Hölzl als Schriftführerin an entscheidender Stelle mit, unterstützt bei der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung mit den Möglichkeiten der Tourist Info und kümmert sich mit dem Kämmerer der Gemeinde Christoph Kraus als Rechnungsprüfer um die Finanzen des Vereins. Die dazu notwendigen Satzungsordnungen wurden einstimmig genehmigt. Bürgermeister Peter Solnar erklärte dazu, dass der Müllner Peter Museumsverein und seine Aufgaben nicht mit anderen Vereinen der Gemeinde vergleichbar seien. Die Unterstützung des Museumsvereins liege voll und ganz im Interesse der Gemeinde, wenn sich der Verein und seine Vorstandschaft für die Betreuung und Pflege nicht mehr bereit finde, müsste die Gemeinde alles selber machen. Es sei daher eine der Aufgaben der Gemeinde den Museumsverein bei seiner Arbeit zu unterstützen.
Die neugewählte zweite Vorsitzende Brigitte Peters gab der Versammlung einen kurzen Abriss über den Verlauf des letzten Vereinsjahres und die aktuelle Finanzlage. Die an die Gemeinde abgegebenen Vereinsunterlagen kamen erst Anfang des Jahres zum Verein zurück; damit war die Aufstellung eines Haushaltplanes bisher nicht möglich. Im Vorjahr wurden rote Zahlen geschrieben: während die Ausgaben weitgehend gleich blieben, konnten keine Vereinsbeiträge eingezogen werden und die Eintrittsgelder entfielen wegen der Schließung der Sammlung. Im kommenden Jahr will der Verein versuchen, die bisherigen Mitglieder wieder eng an sich zu binden und neue Mitglieder zu werben. Die für 2019 geplante Ausstellung zur Digitalisierung des Sachranger Notenschatzes soll – in Zusammenarbeit mit dem Volksmusikarchiv – aktualisiert unter dem Titel „Der Ton macht die Musik“ am 2. Mai für das Publikum eröffnet werden. Außerdem will sich der Museumsverein, wie bisher, an allen Veranstaltungen im Dorf vom Handwerkermarkt bis zur Ölbergwallfahrt beteiligen.
Bürgermeister Peter Solnar sagte der neuen Vereinsführung die Unterstützung der Gemeinde zu: „Wir wollen den Verein und das Museum auch in Zukunft so wie bisher haben und wir wollen, dass der Verein das Museum weiter betreibt, die Gemeinde wird ihn dabei nach Möglichkeit unterstützen“.
Der „Museumsverein Müllner – Peter von Sachrang“ hat sich zur Aufgabe gesetzt, alle mit der Geschichte des Müllner Peter und seiner Zeit zusammenhängenden Geschehnisse und Objekte zu erforschen, darzustellen sowie deren Erforschung und Darstellung zu fördern. Die Ideen und das vielseitige Wirken des Müllner Peter sollen damit lebendig erhalten bleiben.
In die Vorstandschaft integriert sind als „geborene Mitglieder“ Vertreter anderer Vereine und Institutionen, die im Zusammenhang mit dem Vereinszweck stehen, wie auch der jeweilige erste Bürgermeister der Gemeinde Aschau. Für das Museum stellte die Gemeinde Aschau das Dachgeschoss des ehemaligen Schulhauses in Sachrang zur Verfügung und wickelte die Errichtung im Rahmen des Interreg-II-Programmes ab. Die Gemeinde Aschau unterstützt den Verein, ebenso wie der Verkehrsverein Sachrang, der das Museum als wichtigen Tourismusfaktor schätzt und fördert. Der Museumsverein arbeitet eng zusammen mit dem zweiten Verein, der sich dem Andenken des Müllner Peter verschrieben hat, dem „Freundeskreis Müllner – Peter von Sachrang“. Dieser sieht seine wichtigste Aufgabe im Ausrichten der alljährlichen Wallfahrt zur Ölbergkapelle jeweils am dritten Sonntag im September. Der Verein der Garten- und Blumenfreunde Sachrang betreut seit Jahren den zum Museum gehörenden Heilkräutergarten und steht weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg