Natur & Umwelt

Neuntöter beim „Entstacheln“ der Beute

Veröffentlicht von Claus Linke

Naturbeobachtungen im Chiemgau –

Die Sonnenstrahlen lockten an Christi Himmelfahrt viel auf die Fahrräder, so auch mich. Bei dem etwas unbeständigen Wetter bot sich die Kendlmühlfilzen an.
Dieses wunderschön wiedervernässte Gebiet glänzt vielleicht nicht mit der Artenvielfalt in der Hirschauer Bucht, aber es gelingen doch immer wieder tolle Beobachtungen.
So konnte ich den Schmetterling des Jahres 2020 entdecken. Einen wunderschönen Bläuling versteckt am Wegesrand. Dieser Bläuling ist aber grün schimmernd und daher als Brombeer-Zipfelfalter zu bestimmen. Obwohl seine namensgebende Nahrungspflanze weiterhin zahlreich im Wald vorhanden ist, gibt es doch Bestandseinbrüche dieses gut versteckten grünen Bläulings.
In den Filzen hört man neben Klappergrasmücken auch etliche Schwarzkehlchen und Wiesenpieper. Aufs Photo konnte ich jedoch dann den Baumpieper bannen. Die beiden Pieper sind immer schwer zu unterscheiden, doch unterscheidet sich der Singflug. Während der Wiesenpieper singend nach oben fliegt und herab gleitet, beginnt der Baumpieper erst an der höchsten Stelle mit dem Gesang.
Dieser insektenreiche Lebensraum bietet auch ein geeignetes Habitat für den Neuntöter. Diesen konnte ich das erste Mal beim „Entstacheln“ beobachten. Der Neuntöter reibt dabei die Wespe über den Ast und drückt anschließend den Stachel hinaus. Solch unerwartete Beobachtungen in unserer heimischen Natur sind immer wieder ein Anreiz, etwas genauer hinzuschauen.

Text und Fotos: Johannes Almer


Redaktion

Claus Linke

1939 in Bautzen/Sachsen geboren, Maschinenschlosser-Lehre in Bautzen, 1956 Flucht aus familiären Gründen aus der DDR über Berlin nach München, Maschinenbau-Studium in München, 1969 Erwerb eines Grundstückes in Atzing und beginn mit dem Bau eines Hauses für meine Eltern und den drei Kindern, 1981 Ernennung zum Siemens-Oberingenieur, nach 36 Jahren Beschäftigung bei Siemens in den Ruhestand, 1995 Verlegung des Hauptwohnsitzes nach Prien.

Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Chiemseeagenda seit deren Gründung im Jahr 2002 - angesiedelt beim Abwasser- und Umweltverband Chiemsee. Das Aufgabenspektrum (mehr oder weniger involviert) umfasst die Webmeisteraktivitäten für die diversen Agendaseiten; Mitarbeit bei nahezu allen Agendathemen (wie z.B. Chiemseeringlinie, Bürgerbus Chiemsee, Vogelführungen, Chiemsee Rundweg und Chiemsee Radweg); Konzeption und Erstellung der Broschürenreihe "Natur.Erlebnis.Chiemsee"; Betreuung des online-Fotoalbums der Chiemseeagenda. Verleihung der bayerischen Ehrenamstmedaille "Für besondere Verdienste um die bayerische Gastlichkeit" im Jahr 2017.

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