Mit einem ausschließlich Musik des 20. und 21. Jahrhunderts gewidmeten Festkonzert begeht die Elbphilharmonie Hamburg am morgigen Dienstag, den 11. Januar, ihr fünfjähriges Bestehen. Das Konzert im Großen Saal findet aufgrund gesetzlicher Vorschriften nach 2G+-Bedingungen vor Publikum statt, zu dem wie schon beim Eröffnungskonzert vor fünf Jahren neben geladenen Gästen auch hunderte Menschen gehören, die ihre Tickets bei einer Verlosung gewonnen haben. Es spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Alan Gilbert. Auf dem Programm stehen Werke von John Adams und Esa-Pekka Salonen sowie das Klavierkonzert von Thomas Adès, das dessen Widmungsträger Kirill Gerstein spielen wird. Das Festkonzert findet auf den Tag genau fünf Jahre nach der feierlichen Eröffnung der Elbphilharmonie am 11. Januar 2017 statt und wird live gestreamt.
Bereits am Sonntag, den 9. Januar, begann mit einer Matinee des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg unter seinem Chefdirigenten Kent Nagano der Reigen an Konzerten rund um den kalendarischen Geburtstag, der sich bis zum 17. Januar fortsetzt. Zu diesem Auftakt konnte pandemiebedingt nicht wie geplant das groß besetzte und seinerzeit für die Elbphilharmonie-Eröffnung komponierte Oratorium »Arche« von Jörg Widmann aufgeführt werden. Stattdessen spielte Widmann selbst einige seiner Klarinettenstücke, und das Orchester versetzte das Publikum mit weiteren Werken Widmanns und Beethovens in festliche Stimmung. Am Abend gastierte mit dem Saxofonisten Charles Lloyd eine der lebenden Legenden des US-Jazz. Weitere Konzerte bringen Pult-Star Sir Simon Rattle und das London Symphony Orchestra nach Hamburg, ebenso die Staatskapelle Berlin unter ihrem Chefdirigenten Daniel Barenboim. Das Ensemble Resonanz tritt mit der Viola-Virtuosin Tabea Zimmermann auf, der US-Jazz-Gitarrist John Scofield spielt eines seiner raren Solokonzerte auf der akustischen Gitarre, und Jordi Savall tritt nach seinem Triumph mit Beethoven-Sinfonien im Oktober 2021 in der Laeiszhalle nun in Kammermusik-Besetzung als Gambist im Kleinen Saal auf. Zudem wiederholen sowohl das Philharmonische Staatsorchester Hamburg als auch das NDR Elbphilharmonie Orchester ihre Konzerte (am 10.1. bzw.12.1.).
Programmvielfalt sowie künstlerische Exzellenz in jedem hier präsentierten Genre der Musik gehören zur DNA der Elbphilharmonie. Seit nunmehr fünf Jahren führt die einzigartige Architektur des Hauses mit der in beiden Sälen unmittelbar spürbaren Nähe zur Bühne immer wieder zu ganz besonderen Konzerterlebnissen. In den zurückliegenden Jahren der Pandemie musste zwar auch das Publikum der Elbphilharmonie viele Monate lang auf Live-Konzerte verzichten. In dieser Zeit aber entwickelte das Konzerthaus eine rege und fantasievolle Tätigkeit im Hinblick auf Streams und versorgte sein weltweites Publikum über das Internet mit besonderen audiovisuellen Projekten. In den ersten drei Jahren nach der Eröffnung bis zum Corona-Lockdown Anfang März 2020 hatten bereits rund 2500 Konzerte vor 2,9 Millionen Zuhörerinnen und Zuhörern in der Elbphilharmonie stattgefunden. Seit Sommer 2021 kehrt das Publikum mit Freuden in sein angestammtes Konzerthaus zurück und füllt die Ränge je nach gerade zulässiger Saalbelegung. Auf der Plaza, der öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform auf der 8. Etage der Elbphilharmonie, wird im Frühjahr 2022 der 15 millionste Besucher erwartet.
Als Zeichen der starken Affinität der Elbphilharmonie auch zu anderen Gattungen der Kunst wollte das Konzerthaus seinen fünften Geburtstag mit einem aufsehenerregenden visuell-musikalischen Event feiern. Dazu war beim niederländischen Künstlerduo DRIFT ein Werk in Auftrag gegeben worden. Die Premiere der Kunstinstallation »Breaking Waves« wird nun pandemiebedingt auf den 28. April verschoben, den Eröffnungstag des Internationalen Musikfests Hamburg 2022. Die Ausstellung »Drift: Moments of Connection« im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, die vor wenigen Tagen eröffnet wurde, bietet einen anregenden Vorgeschmack auf die Arbeit des international höchst erfolgreichen Künstlerduos an der Fassade der Elbphilharmonie (6. Januar bis 8. Mai 2022).
Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher würdigt die Strahlkraft des Konzerthauses: »Die Elbphilharmonie ist ein weltweit bekanntes neues Wahrzeichen unserer Stadt. Sie ist ein Leuchtturm der Musik- und Kulturstadt Hamburg, der in der HafenCity gleichermaßen für die maritime Tradition und den Aufbruch ins 21. Jahrhundert steht. Ich gratuliere der Elbphilharmonie und ihrem gesamten Team sehr herzlich zum 5-jährigen Jubiläum!«
Am Mittag des 11. Januar findet eine Pressekonferenz mit internationalen Medienvertretern im Kleinen Saal der Elbphilharmonie statt, an der auf dem Podium der Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Carsten Brosda, der Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters Alan Gilbert sowie Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter teilnehmen werden.
Dabei wird es auch um die weitere Profilierung Hamburgs zur Kulturstadt gehen, bei der die Elbphilharmonie eine zentrale Rolle spielt. Kultursenator Dr. Carsten Brosda: »Hamburg hat eine lange Tradition als Kulturstadt. Christoph Lieben-Seutter und sein Team verstehen es, zusammen mit vielen Akteuren in der Stadt und mit großer Lust und Kreativität unvergessliche Kulturereignisse zu schaffen und für Kultur zu begeistern. Die Elbphilharmonie ist sehr viel mehr als ein erfolgreiches Konzerthaus. Sie schafft Sinn und bringt Menschen zusammen. Mit der Elbphilharmonie ist ein kultureller Leuchtturm entstanden, der die gesamte Kultur in Hamburg heller leuchten lässt. Diese fünf Jahre Kulturrausch machen unbedingt Lust auf mehr.«
Zum Programm des Festkonzerts und zum Stand der künstlerischen Entwicklung des NDR Elbphilharmonie Orchesters gibt dessen Chefdirigent Alan Gilbert Auskunft: »Die Elbphilharmonie ist ein wunderbarer Konzertsaal, der sich besonders für Raumklang-Musik eignet. Unser Programm feiert dieses Wunder und die Experimentierfreude, die die Elbphilharmonie in ihrer kurzen, aber glänzenden Existenz auszeichnet.«
Gastgeber der Veranstaltung ist Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant von Elbphilharmonie und Laeiszhalle: »Ich freue mich riesig, dass die Konzerte zum fünften Geburtstag nach langem Zittern mit nur wenigen Abstrichen und vor vollem Haus stattfinden können. Für mich und mein Team bietet die vor uns stehende Woche die Gelegenheit, die aufregende Zeit seit der Eröffnung Revue passieren zu lassen und gemeinsam mit vielen Weggefährten, Freunden und Unterstützern den Umstand zu feiern, dass die Elbphilharmonie die in sie gesteckten hohen Erwartungen mehr als erfüllt hat.«
Bericht und Fotos: Elbphilharmonie Hamburg
Layout: Egon Lippert (www.lippert-egon.de)