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Neue Preise für die Hochplattenbahn

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ausführlich befasste sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit der Hochplattenbahn und künftigen Neuerungen. Nach 50jährigem Bestehen der Seilbahn hatte kürzlich ein auswärtiger Prüfer der überörtlichen Rechnungsprüfung festgestellt, dass die Hochplattenbahn, Schlossstraße 46,  weder als öffentliche Einrichtung gewidmet ist, noch als Regiebetrieb eingestuft ist und die allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht vom Gemeinderat festgelegt sind. Das holte der Gemeinderat nun schleunigst einstimmig nach.

Bürgermeister Andreas Scheck (Bürger für Marquartstein, BfM)  und Geschäftsleiter Florian Stephan erläuterten dass die Widmung rechtlich zwingend erforderlich ist, damit die Beförderungsbedingungen hieb- und stichfest festgelegt werden können. Der so genannte Regiebetrieb besteht an der Hochplattenbahn schon immer, nun legte der Gemeinderat ihn offiziell fest, das heißt, dass die Bahn vollständiger Teil der Verwaltung ist und organisatorisch, haushaltsrechtlich und finanzwirtschaftlich in der Gemeinde eingebunden ist.

Die Beförderungsbedingungen beruhen auf einer Vorlage des Verbandes deutscher Seilbahnen (VdS). Lediglich einige nicht für die Hochplattenbahn zutreffende Absätze wurden entfernt.  Festgelegt wurde, dass die Hochplattenbahn allen Personen offen steht. Eine Benutzung kann abgelehnt werden, wenn die Kapazität nicht ausreicht, höhere Gewalt, Witterung oder ein Defekt den Betrieb ausschließt oder der Nutzer nicht geeignet für eine ordnungsgemäße Nutzung der Bahn ist. Das Betriebspersonal ist zum Vollzug der allgemeinen Beförderungsbedingungen ermächtigt.

Höhere Fahrpreise ab Wintersaison

Geschäftsleiter Florian Stephan berichtete, dass die letzten Preisanpassungen auf Beschluss des Gemeinderats im Mai 2021 für das kommende Jahr getätigt wurden. Wegen der gestiegenen Kosten für Personal und Energie sei eine weitere Anpassung jetzt notwendig. Durch die geplante, moderate Erhöhung der Fahrpreise würden etwa 50 000 Euro mehr eingenommen.

Betriebsleiter Theo Fembacher hatte in Absprache mit der Verwaltung die Preise neu berechnet, die jetzt dem Gemeinderat vorgelegt wurden. So wird die Berg- und Talfahrt für Erwachsene neu 14 Euro kosten, bisher 12. Für Kinder von 5 bis 14 Jahren kosten die Karten neu 9 Euro, bisher 8. Die einfache Fahrt, also Berg oder Talfahrt, kostet für Erwachsene neu 9 Euro anstatt bisher 8, für Kinder 6 anstatt bisher 5 Euro.

Familienkarten, in der Regel für zwei Erwachsene und zwei Kinder, kosteten bisher 32 Euro, neu 37 Euro. Die ermäßigte Familienkarte für Gäste, Rentner oder Behinderte bisher 26, jetzt 31 Euro. Jugendliche ab 15 Jahren gelten als Erwachsene. Das zweite Kind und alle weiteren Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren einer Familie fahren im Rahmen der Familienkarte kostenfrei. Ermäßigte Fahrpreise gelten für Inhaber von Gästekarten und Gruppen ab 15 Personen. Dabei kann je eine Person kostenlos fahren, was nur beim Kauf eines Gruppentickets für alle möglich ist. Schwerbehinderte mit eingetragener Schwerbehinderung oder eingetragenem Merkzeichen G können mit eingetragener Begleitperson für je 9 Euro die Berg- und Talfahrt haben.

Eine kleine Diskussion gab es um die Saisonkarte (Mai bis einschließlich Oktober), die bisher 100 Euro für Erwachsene und 45 Euro für Kinder gekostet hatte. Der Vorschlag belief sich künftig auf 130 bzw. 60 Euro. Mehrere Gemeinderäte fanden diese Erhöhung zu hoch, zumal vor allem Personen aus der Region sie nutzten. So wurde einstimmig beschlossen, die Saisonkarte nur auf 120 bzw. 55 Euro zu erhöhen. Die Zahl der verkauften Saisonkarten sei überdies „überschaubar“, so der Bürgermeister, rund 20 gäbe es nur pro Jahr, für Kinder bisher keine einzige. In der Diskussion schlug Franz Aigner (BfM) vor, den Bergwalderlebnisweg nach und nach ein wenig zu renovieren und auch ein paar Neuerungen einzubauen. Er schlug vor, eventuell den ursprünglichen Planer des Weges mit einzubeziehen. Diesen Vorschlag unterstützte auch Katja Kink (BfM). Hubert Götschl (BfM) wollte wissen, ob es schon ein Parkkonzept für die Parkplätze an der Hochplattenbahn gebe. Bürgermeister Scheck sagte, es sei bereits einmal ein Anbieter da gewesen, aber die Gemeinde warte noch auf ein Angebot. Schleching erhebe schon lange Parkgebühren an der Geigelsteinbahn, Unterwössen sei noch nicht so weit. Aber in absehbarer Zeit werde es sicher zu einer Regelung der Parkgebühren kommen.

Bericht und Foto: Christiane Giesen  – Die Hochplattenbahn bei nebligem oder schlechten Wetter wie bei der Feier zu ihrem 50jährigen Bestehen im letzten Mai.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Toni Hötzelsperger

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