Kirche

Neubeuern: Ehemalige Lehrerin Thea Strobel beerdigt

Die Familie mit Sohn, Enkel und Urenkel, Nachbarn, Freunde, das ehemalige Lehrerkollegium und eine stattliche Anzahl ehemaliger Schüler erwiesen der ehemaligen Neubeuer Lehrerin Thea Strobel auf dem Friedhof in Altenbeuern die letzte Ehre. Thea Strobel war eine geachtete Persönlichkeit des dörflichen Lebens. 42 Jahre wirkte sie als Lehrerin an der Grund- und Hauptschule Neubeuern. Kirchenchor und die Beerdigungsmusik gestalteten die Trauerfeier mit.

Den Text des Eingangsliedes „Wir sind nur Gast auf Erden“ verwendete Pfarrer Christoph Rudolph, um auf ein erfülltes und umsichtiges Leben zu blicken, das fast 95 Jahre währte. Den runden Geburtstag hätte Thea Strobl im Februar feiern können. Ihr Leben war auch eingebunden in die pfarrliche, christliche Glaubensgemeinschaft, die sie mitprägte und in der sie Halt fand. In Attel geboren und aufgewachsen in einer Zeit des Umbruchs, konnte sie nach dem Krieg das Lehramtsstudium aufnehmen. 1949 trat sie in Neubeuern ihren Dienst an und blieb dem Schulstandort bis zu ihrer Pensionierung 1991 treu.

Altbürgermeister Hans-Jürgen Tremmel, heute über 80 Jahre alt, war ein Schüler ihrer ersten Klassen, welche sie unterrichtete. Im Rückblick erinnerte Tremmel an Zeit des Unterrichts in den Räumen des heutigen Haus der Vereine und dem jetzigen Gemeindeamt. An Schulklassen mit mehr als 45 Schüler, an Schulspeisungen und vieles mehr. Thea Strobel, die zusammen mit ihrem Mann Leo an auch an der Schule wirkte, trug die Veränderungen der Zeit im Schulgeschehen sowie die baulichen Veränderungen, Schulhausneubau und Sportmöglichkeiten mit. Geselligkeit im Kollegenkreis wurden von ihr eingebracht.Das handwerkliche Geschick von Thea Strobel war gefragt bei den Vorbereitungen und der Mitarbeit zur 1.200 Jahrfeier der Gemeinde. Hier konnte sie zusammen mit Kollegin und Nachbarin Karin Hanika  und den Schülern einen wichtigen Beitrag leisten. Tremmel verwies aber auch auf nicht immer reibungsloses Verhalten von Schüler und dem Lehrkörper. Dennoch prägte Respekt, auch in der Zeit als man aus dem Schulalter heraus war, das Zusammenleben. Das förmliche „Sie“ war für die meisten Mitbürger die gewohnte Form. Als Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender konnte Tremmel 1989 sie zum 4o jährigen Dienstjubiläum gratulieren, zwei Jahre später schied sie aus dem Dienst aus. Das Geschehen mit der Natur bestimmte ihr Leben, bei Wanderungen, Reisen und der Arbeit im Garten ihres Eigenheimes am Heimgarten. Den Blumen und dem selbstgezogenen Gemüse galt ihre Hingabe. Eingebunden in die dörfliche Gemeinschaft und dem Vereinsleben konnte sie den Tod ihres Mannes mittels gemeinsamen Gottesdienstbesuchen verarbeiten. Die Tracht, das Beurer Gwand, fand ihre Beteiligung. Begleitende und fördernde Hilfe waren sie für die Musikanten der Kapelle Neubeuern sowie der Theatergemeinschaft. Aufgeschlossen und durch Teilnahme war sie Teil der Dorfgemeinschaft.

Bis in das hohe Alter sah man Thea Strobel mobil unterwegs. So auch bei den Fahrten zum Badesee Neubeuern, bei der sie bis spät im Jahr ihre Runden schwamm, und dann am Inndamm ihren Weg bis nach Nußdorf fand. Obwohl es kurzzeitige Besserungen gab, endete ihr Leben schließlich im Krankenhaus in Bad Aibling. Die Fahnenabordnungen der beiden Trachtenvereine sowie die des Frauenbundes geleiteten Thea Strobel zur letzten Ruhestätte an der Seite ihres 2008 verstorbenen Mannes.

Text: Thomas Schwitteck


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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