Es war eins der exklusivsten Hotels in München. Es war eins der Ältesten noch bestehenden Häuser. 2021 wird es als Neubau fertiggestellt werden. Ein hoch umstrittenes Projekt am Stachus. Umstritten deswegen, weil es die Position neben den Justizpalast völlig aus dem historisch architektonischen Gleichgewicht wirft.
Die Geschichte: Im Jahre 1800 wollte König Max I. den noch offenen Stachus bebauen. Dabei hatte er eine kluge Idee.“ Ich schenke dem Archtikten Gustav Vollmer ein Grundstück, damit er dies repräsentativ bebaut“. Gesagt getan, der Beschenkte baute ein herrliches Haus in das Grundstück. Knapp 50 Jahre später wird der Hauptbahnhof gebaut. Da stellt sich Vollmar die Frage: „Zu einem Bahnhof gehört ein Hotel. Und da sein Haus in der Nähe des Bahnhofes steht, erweitert er dies erheblich, es entsteht ein Hotel daraus. Sogar der König schickt ihm Gäste, er nennt das Hotel Königshof. So existiert die Anlage viele Jahrzehnte am Stachus. Im Laufe der Zeit wird das Gebäude immer wieder verändert, z.B. in das Hotel Bellevue. Das leitet sich vom französischem ab und heißt „Schöne Aussicht“. Damit war wohl der Blick auf den Stachus gemeint.
Der 2. Weltkrieg zerstört Teile des Hotels und danach wird es mit einer einfachen Fassade wieder hergestellt. Hinzu kommt aber eine Galaterasse mit einer durchgehenden Fensterfront. Man hatte einen sagenhaften Blick auf das Stachusrondell. Nach der Jahrtausendwende meint der Besitzer, das Hotel ist nicht mehr rentabel. Er strebt einen Neubau an. Ein spanisches Architektenteam gewinnt die Ausschreibung für den Neubau. Mit dieser Entscheidung der Münchner Obrigkeit ist ein erheblicher Teil der Bürger nicht einverstanden. So mancher meint, der Stachus wird damit verschandelt. Aber was solls, die Entscheidung ist eine Tatsache. Ende 2021 wird der neue Königshof eingeweiht.
Klaus Bichlmeier hat den aufwendigen Abbruch und die jetzigen Bauarbeiten für seinen Zeitreise Film dokumentiert.
Bericht und Bilder: Klaus Bichlmeier