In der Vortragsreihe der „Bildungsdialoge“, einem Projekt der Bildungsregion Berchtesgadener Land, bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kürzlich einen spannenden Einblick, wie man auch ohne Präsenzanwesenheit während Lockdown-Zeiten im sozialen Kontakt mit Kindern und Eltern bleiben kann.
„In Verbindung bleiben ist das Wichtigste – wir wollten unser enges Verhältnis zu den Kindern erhalten und die gute Elternarbeit weiterführen, auch wenn wir nicht jeden Tag unsere Rumpelwichte bei uns auf dem Gelände begrüßen durften“, betont Peter Mohr, der durch den Bildungsdialog führte. Er und seine Kollegin Rika Bartel haben sich Fähigkeiten angeeignet, mit den Kindergartenkindern des Naturkindergartens jeden Tag in Verbindung zu bleiben. „Zu Beginn haben wir das, was wir auf unserem Gelände vor allem gärtnerisch verändert haben, für die Kinder mit dem Handy aufgenommen“, erinnert sich Mohr. „Das haben wir dann an den Elternbeirat gesendet, der hat es dann in die Eltern-WhatsApp-Gruppe gestellt.“ Die Idee hat sich dann verselbstständigt. Es entstanden Videos mit Bastelanleitungen, mit vorgelesenen Geschichten oder mit kleinen Aufgaben. Teilweise hatten die Aufgaben das Ziel, am Nachmittag auf dem Kindergartengelände vorbeizuschauen, und eine Bastelarbeit oder Nachricht an der „Wandzeitung“ zu hinterlassen. Die Beziehung ist somit nicht abgerissen, die Kinder konnten mitverfolgen, wie z. B. ein neues Sonnendach oder ein Waldmuseum gebaut wurden.„Für uns als Personal war das eine sehr intensive, arbeitsreiche Zeit – aber es hat uns sehr viel Spaß gemacht, für die Kinder da zu sein“, so Mohr. Die Videos erinnern ein bisschen an Peter Lustig und die Sendung „Löwenzahn“, einige davon finden sich auf der Blogseite des Fördervereins der Rumpelwichte. „So haben die Kinder vor allem beim Wiederkommen in die Einrichtung keine großen Startschwierigkeiten“, betont die Leitung, Rika Bartel. „Die Rumpelwichte konnten ja verfolgen, was sich alles in ihrem Kindergarten getan hat.“ In der anschließenden Fragerunde diskutierten die Teilnehmer die Frage, ob denn diese Art der „digitalen Bildung“ für Kinder in diesem Alter geeignet sei: Natürlich müsse das ein richtiges Maß haben und von den Eltern begleitet stattfinden. Auch die unter Sechsjährigen seien ja heutzutage schon medial aktiv, daran könne man behutsam anknüpfen.Katharina Heyking, die Koordinatoren der Bildungsregion, betonte zudem, dass auch andere Einrichtungen im Landkreis Berchtesgadener Land Wege gefunden haben, den Kindern in der Zeit des Lockdowns ein Stück Kindergartenalltag zu ermöglichen; so gäbe es viele Beispiele, wie auch durch versendete Bastelvorlagen oder Anleitungen für Fingerspiele mit den Kindern in Kontakt geblieben wurde
Bericht und Foto: LRA Berchtesgadener Land