„Frühgeburten“ – ein Gedicht und Gedanken von Marga Leingartner aus Rosenheim
Wia i in da Mittn vom Februar bin im Bett aufgwacht
hob i ma dacht:
Was zwitschert denn in da Maua drinn?
San do scho wieda junge Stare drinn?
Und des genau über mei’m Bett.
Is des net nett?
De werdn doch net was wolln vo mir?
I bi doch vui z’oit dafür.
Mi hots pressiert, i bi raus
Sunst kimmt ma no was aus.
Wia i draußd auf d’Maua gschaut ho,
war glatt de Starin dro.
D’Muatta tuat de Junga Körndl bringa,
weil s’ net mit da Milli ko s’ diena.
Wia guat dass s’ gedeihn,
des werd’n de erstn Flugversuche zeign.
Letzts Jahr hob i vui scheene Buidl gmacht,
do hot de Sunna stärker glacht.
De müasst’s Eich genau oschaugn!
De tean wirkli taugn.
De Specht tean recht großzügig sei
und lassn andane Vögl in eahnane Nesta rei.
In da Styropormaua i’s warm,
ma ko sie d’Miete und d’ Heizung sparn.
Vorigs Jahr war s’ erst im Wonnemonat Mai do,
heia sans scho frühra dro.
I glaab, de hobn si in da Jahreszeit g’irrt
Weil jetzt scho da Nachwuchs rumschwirrt
Bin gspannt, wann de nachst Generation ins Nest eiziagt
und bis wann de dritte Generation Junge kriagt.
Vielleicht kemman noch mehra Generationen dazua.
Des Jahr is ja no lang gnua!!!
Gedicht und Bilder: Marga Leingartner