Freizeit

Nachwuchs-Ausflüge beim Trachtenverein Griesstätt

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Der Trachtenverein „Immagrea“ Griesstätt unternahm kürzlich einen spannenden Ausflug mit den jüngeren Trachtenkindern in den Märchenpark Ruhpolding sowie eine Hüttenübernachtung mit der Jugend auf dem Heuberg. Der Erfahrungsbericht vom Vereinsmitglied und Jugendleiter Markus Kalhammer schildert, wie die Kinder und Jugendlichen verschiedene Abenteuer erlebten, von Achterbahnfahrten bis hin zu anspruchsvollen Bergwanderungen.

Kinderausflug zum Märchenpark Ruhpolding

Da unsere Trachtenjugend aktuell ca. 60 Kinder umfasst, haben wir beschlossen unseren Trachtenauslug aufzuteilen und mit den „jüngeren“ Trachtenkindern in den Märchenpark nach Ruhpolding zu fahren, während wir mit den Jugendlichen eine Nacht auf einer Berghütte verbracht haben. Gestartet sind wir Jugendleiter am 05.10.24 pünktlich um 8 Uhr mit 22 Kindern vom Eckergarten  nach Ruhpolding in den Märchenpark. Wir hatten Glück und wurden von dem Busunternehmen Strahlhuber mit einem großen Bus gefahren. Herzlichen Dank dafür.

Dort angekommen, konnte es den Kindern gar nicht schnell genug gehen und nach einem kurzen, steilen Fußmarsch vom Parkplatz gab es kein „Halten“ mehr. Wir teilten die Gruppen ein und los ging es. Vorbei an den ersten liebevoll gestalteten und per Knopfdruck animierten Märchenstationen, wie etwa dem Suppenkasper oder den sieben Geißlein, wurde die Bayerische Bockerleisenbahn besetzt und wer keinen Platz mehr fand, der konnte die Fliehkräfte beim Siegfried Drachenritt spüren. Aber dann kam das Highlight, der Gipfelstürmer, eine Achterbahn. Mal mit, mal ohne Jugendleiter wurde unzählige Male gefahren. Gut, dass es keine Warteschlange gab.

Geschicklichkeit und Ehrgeiz waren beim Dirndldrahn oder Maibaum-Kraxler gefragt. Dort musste eine Kugel in Löcher „gerollt“ werden und je schwerer das Loch zu erreichen war, umso schneller erreicht der Kraxler/Dirndl ihr Ziel. Um 12.30 trafen wir uns alle im Restaurant „Tischlein-Deck-Dich“ und dort gab es neben Chicken Nuggets auch Schnitzel und Pommes. Da die Zeit schneller verging als gedacht, wurde nochmals im Laufschritt die Achterbahn in Beschlag genommen, gut dass Kinder einen anderen Magen haben wie Erwachsene 😊 Ab 14 Uhr konnte man am Fässerspiel noch einen Gutschein über einen freien Eintritt in den Märchenpark gewinnen, in dem man versuchte mehr Bälle in Fässer zu werfen als seine Mitstreiter.  Die Schwierigkeit dabei: Es bewegte sich der Deckel der Fässer auf und zu und so ging mancher Ball eher an den Deckel als in das Fass. Um 15 Uhr gab es nochmals eine kleine Stärkung, für die Erwachsenen einen Kaffee und für die Kinder Eis. Auch wenn die Temperatur nicht sommerlich war, aber Kinder und Eis, dies zieht sich immer magisch an 😊

Danach wurden nochmals Muggelsteine gesammelt, welche die Kindern mitnehmen durften, oder die unterirdische Bergwelt mit Ihrer Rutsche und den schmalen Tunnelgängen unsicher gemacht.  Natürlich mussten die Buben letztmalig Ihre Treffsicherheit beim „Biathlon Duell schießen“ unter Beweis stellen. Auch wenn das Wetter nicht wie erhofft sonnig und warm war, war es für den Märchenpark nahezu perfekt. Keine Warteschlangen an den verschiedenen Stationen, die Achterbahn oder der Siegfried Drachenritt konnte und durfte oft, ja sehr oft gefahren werden und auch Wespen waren kein Problem. So kamen wir alle müde, aber voller Freude über den schönen Tag zu Hause an und nicht nur die Kinder schliefen mit einem Lächeln ein und träumten bestimmt noch von diesem ereignisreichen Tag.

Jugendausflug mit Hüttenübernachtung beim Heuberg

Vom 12.10. auf den 13.10. war es dann auch für unsere Jugend soweit, das „Alm geh“ mit Hüttenübernachtung stand an und so traf man sich zur Abfahrt am Jugenheim. Wir teilten unsere 19 Jugendliche auf die 4 Autos der Jugendleiter auf und starteten Richtung Heuberg.

Bei windigem, aber strahlendem Wetter starteten wir vom Heubergparkplatz aus zur Deindlalm, einer bewirtschafteten Hütte auf gut 1050 Höhenmeter. Voller Energie und bei lustigen Gesprächen waren wir in 45 Minuten auf der Alm. Dort wurden die Schlafsäcke und nicht benötigte Bekleidung abgelegt und wer wollte konnte noch eine Kleinigkeit essen. Die Alm diente uns am Abend zugleich als Übernachtungsstätte.

Anschließend wanderten wir in einen dichten Bergwald hinein, Richtung Heuberggipfel. Im Wald wurde der Weg steiniger und dadurch auch ruppiger und es wurde tapfer Wurzel um Wurzel genommen und wir verließen den Wald erst wieder unterhalb der Wasserwand. Der Gipfel konnte erblickt werden und nach weiteren 10 Minuten erreichten wir diesen. Da immer noch ein frischer Wind blies, entschieden wir nach dem obligatorischen Gipfelfoto ein wenig weiter in ein windgeschützteres Waldstück zu wandern. Dort machten wir dann ausgiebig Brotzeit und in der Ferne hörte man einen Trompeter spielen. Gestärkt machten wir uns auf den Weg, zum zweiten südlichen gelegenen Gipfel, dem Kitzstein auf gut 1399 hm und somit auch der höchste Gipfel am Heuberg.

Der anspruchsvollere Weg ist an einigen Stellen sehr schmal und führt entlang der steil abfallenden Bergwand, wo ein Drahtseil am Felsen als einzige „Griffhilfe“ befestigt war. Da verstummten so manche Gespräche, aber ein großes Lob an unsere „Älteren“ in der Gruppe die den Jüngeren, gerade an schwierigen Stellen, die Hand „reichten“ oder Anweisung gaben, wo ein sicherer Tritt möglich ist. Dass ist gelebtes Teamwork und schweißt die Gruppe zusammen 😊

Nachdem diese Passage von allen gemeistert wurde, kämpften wir uns über Wurzeln, Steine und umgefallene Baumstämme sehr steil nach oben. Wir erreichten den vorgelagerten Gipfel, an dem es rundherum beinahe senkrecht, einige hundert Meter in die Tiefe ging. Aber der Ausblick war unbeschreiblich. Waren die Sprüche zu Anfang noch „Locker schaffen wir die 3 Gipfel“, war nach dem zweiten Anstieg nichts mehr zu hören. Zurück ging es auf dem gleichen Weg, aber vor der steinigen Passage sind wir leicht nach rechts in den Wald abgebogen und folgten dem einem Pfad im Wald bis auf dem Wiesenweg zurück zur Deindlalm. Während die Jungs und Mädels entweder Karten spielten oder das Matratzenlager in Beschlag genommen hatten, genossen wir 4 Jugendleiter noch auf der Hausbank die Sonne.

Als diese verschwand, wurden wir von der Wirtin mit einem hervorragenden Abendessen versorgt. Im Anschluss machten wir es uns alle in der Stuben gemütlich und es wurde musiziert, geratscht, gewürfelt oder Karten gespielt. Wir Jugendleiter versuchten uns auch an modernen Spielen, wie etwa dem Spiel „Werwolf“. Ich sage dazu nur, aller Anfang ist schwer oder anders, ungeübte Spieler hatten die Lacher auf Ihrer Seite und so wurde bis spät in die Nacht gelacht und man merkte nichts von einer ach so anstrengenden Bergtour.

Der nächste Morgen begann leider mit einer Regenphase und aufgrund dessen wurde beschlossen es mit einem reichhaltigen Frühstück gemütlich angehen zu lassen und dann zum Parkplatz zu wandern.

Bericht und Bilder: Markus Kalhammer / GTEV Griesstätt

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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