Kirche

Nachruf für Alois Schiefer aus Neubeuern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im gesegneten Alter von fast 90 Jahren verschied Alois Schiefer aus Neubeuern friedlich, betreut von seiner Ehefrau Maxi und der Familie mit zwei Kindern und Enkeln, in seinem Anwesen an der Innstraße. Ein arbeitsreiches Leben, geprägt von den Veränderungen, die mitgetragen werden mussten, fand sein Ende. Zufriedenheit und sein stiller Humor, die gerne geteilt wurden, sowie sein verschmitztes Lächeln, wenn er in Gesellschaft unterwegs war, zeichneten den „Schiefer Lois“ aus.

Sein Lebensweg begann am Marktplatz, zusammen mit seinen Eltern und zwei Geschwistern. Der Marktplatz war sein Spielplatz zu Beginn seines Mitwirkens in der Dorfgemeinschaft. Die Nähe zum Pfarramt und zur Kirche war der Eintritt zur Ministrantenschar. So war er dabei, als die Kirchenglocken von Neubeuern in stolzem Festzug wieder zurückgebracht wurden, nachdem sie eigentlich eingeschmolzen worden wären. Schiefer blieb seiner Heimat immer verbunden. Nach seiner Lehrzeit als Schreiner bei „Fischer Luck“ übte er diesen Beruf aus, bevor er später in den Bauhof der Gemeinde Neubeuern wechselte. Seine Eltern konnten an der Innstraße ein Eigenheim errichten, welches später von „Lois“ übernommen und mit handwerklichem Geschick ausgebaut und erweitert wurde. Bis in das hohe Alter konnte man ihn so in seiner Werkstatt antreffen, wie auch bei seinen Ausflügen in der näheren Heimat, mobil und interessiert an allem Geschehen. Mit zunehmendem Alter wurde sein Lebenskreis immer kleiner. Früh brachte sich Schiefer in die Dorfgemeinschaft ein, war aktiver Feuerwehrmann und zuverlässiges Mitglied beim Trachtenverein Edelweiß Neubeuern sowie beim geselligen Playboy-Club.

Brauchtum und Tradition bestimmten sein Wesen. So trat er bereits 1972 in die Gebirgsschützenkompanie Neubeuern ein. Nachbar und ehemaliger Gebirgsschützenhauptmann Günter Hochhäuser sprach Dankesworte an einen zuverlässigen Vereinskameraden. Die Kompanie würdigte dies mit einem Ehrensalut.

„Mi’n Herrgott sein’n Frieden machen“, der gewählte Sinnspruch, zeigt, so Pfarrer Christoph Rudolph, der die Gebete der Kirche sprach, auch das Vertrauen des Verstorbenen in die christliche Lebenswelt, die von Schiefer mitgetragen wurde. Die Beerdigungsmusik sowie die Fahnenbegleitung von Trachtenverein und Feuerwehr, Nachbarn, Vereinskameraden und die Glaubensgemeinschaft waren ehrenvolle Begleiter bei der Trauerfeier.

Text: Thomas Schwitteck

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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