Vor wenigen Tagen verstarb unerwartet während eines Krankenhausaufenthaltes in Folge der grasierende Infektion der Spenglermeister Otto Maierhofer vom Neubeurer Markplatz. Wegen einer orthopädischen Operation befand er sich in Behandlung. Seit vielen Jahren war dadurch in Bewegung und Fortkommen stark eingeschränkt. Somit erklärte sich auch sein Rückzug aus der Öffentlichkeit. Untrennbar ist der Name Maierhofer verbunden mit der wichtigsten Einrichtung der Gemeinde Neubeuern, der Wasserversorgung. Als Wasserwart betreute er rund fünf Jahrzehnte zusammen mit seinem Bruder Willi diese Einrichtung. Keine Leitung, kein Schieber, kein Abzweiger, der ihm unbekannt gewesen wäre. Dies bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit, wenn es galt Rohrbrüche zu beseitigen oder neue Anschlüsse zu verlegen, bei Neubauten, Straßenveränderung. Auch das Ablesen der Hauszähler gehörte zu den Aufgaben. Dies alles in enger Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern Schmidl und Tremmel sowie dem gemeindlichen Bauhof. Die damals marode alte Wasserversorgung bedurfte der Erneuerung. Von der Abtäufung der neuen Brunnenanlage, die heute noch Bestand hat, südlich des ehemaligen Sportplatz am Sailerbach mit dem Pumphäuschen an der Eichenstraße, wo mit einer mechanischen Pumpe das wertvolle Wassergut zum Hochbehälter am Schloss, bei der Gärtnerei, später zu dem gebauten Hochbehälter am Schlosspark beim Hirschen gepumpt wurde. Der Neubau eines Hochbehälters dort vor rund 25 Jahren, die Verlegung der neuen Hauptleitung von der Brunnenanlage über Neubeuern, Altenbeuern, zum erweiterten Hochbehälter bei Scheuern, wurde von der Firma Maierhofer in Zusammenarbeit mit den Ing. Büro getätigt. Als Wasserwart betreuten Otto und Willi Maierhofer aber auch gemeindliche und private Wasserversorgungen vom Irschenberg bis ins in den Chiemgau. Als Spenglermeister bildet er Lehrlinge aus, führte sie in das handwerkliche Leben ein. Schul- und Jugendzeit erlebte er in Endkriegsjahren und dem Wiederaufbau im Kernbereich des Marktplatz, der alle Möglichkeiten offen ließ. Sohn Otto aus seiner Ehe führt den Betrieb Maierhofer heute in abgeändert Form weiter, am selben Standort bei der Einfahrt zum Marktplatz. Natur, Wasser und Berge galt seine Zuwendung in der Freizeit. In der einstmals sehr aktiven Kajakabteilung des TSV Neubeuern war er eine mit treibende Kraft, bei sportlichen Wettkämpfen oder den zahlreiche Wildwasserausflügen. Zusammen mit einem Freund baute er, handwerklich begabt, ein hochseetaugliches Schiff. Als Bergfreud war er Mitglied der Kufsteiner Bergrettung. In späteren Jahren galt seine Passion der Jagd, die ihn oft auch in die Steiermark führte.
Bericht und Foto: Thomas Schwitteck
Foto zeigt Otto Maierhofer -Mitte bei der Gratulation zum 80 Geb. durch Bürgermeister Trost links und 2. BGM Schmid