Kirche

Nachbericht: Kulturfahrt der Abtei Frauenwörth

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bei herrlichem Herbstwetter begleiteten am 13. Oktober 22 Freunde der Abtei Frauenwörth Äbtissin Johanna, Priorin Hanna sowie Schwester Renata auf den Weg ins Salzkammergut.

Erste Station war das Europakloster Gut Aich, das heuer sein 25-jähriges Bestehen feiern konnte. 1993 hatte der Salzburger Erzbischof Georg Eder der Gründung eines neuen Klosters in St. Gilgen zugestimmt. Die Franziskanerinnen von Au am Inn hatten ihr ehemaliges Kinderheim Gut Aich zur Verfügung gestellt. Bruder Thomas Hessler, der auch für die Konzeption der Neugestaltung der Chorkapelle in Frauenwörth verantwortlich war, begrüßte die Teilnehmer und erläuterte die spirituelle Ausrichtung der Klostergemeinschaft. Ihr Ziel, so Bruder Thomas sei es, mit dem Friede, im Herzen gemeinsamen Frieden zu leben, in gelebter Nachbarschaft auf Augenhöhe. Gut Aich solle spiritueller Ort des Auftankens sein, ein Ort – so Bruder Thomas – der Gegenwart Gottes. Nach einer Einstimmung mit Orgelmusik erläuterte Bruder Thomas das theologische Konzept der Klosterkirche: das Himmlische Jerusalem, wie es im Buch der Offenbarung beschrieben ist. Bestimmend die Zahl 12, die sich nicht nur im Grundmaß des Kirchenraumes zeigt, sondern auch in den Doppelbögen, den Säulen oder auch dem Apostelleuchter mit den 12 Aposteln und den 12 Tierkreiszeichen. In der Mitte ein Altar aus Adneter Marmor mit Reliefs zu 4 Dimensionen der Eucharistiefeier. Eindrucksvoll auch der Bronzetabernakel in Gestalt eines brennenden Dornbusches sowie das Kruzifix, das Christus mit den vom Kreuz gelösten Armen zeigt.

Nach der Besichtigung des Kräutergartens und dem obligatorischen Besuch im Klosterladen führte die Fahrt weiter nach Mondsee. Bereits im Jahr 748 gründete Baiernherzog Odilo dort ein Kloster, die ersten Mönche kamen aus dem Kloster Monte Cassino. Nach dem Sturz Tassilos wurde Mondsee Reichskloster, 831 wurde es dem Hochstift Regensburg übergeben. Erst 1142 wurde das Kloster unter Abt Konrad II wieder selbständig. Nach wechselvoller Geschichte wurde das Kloster schließlich im Jahr 1791 aufgehoben.

Nach dem Mittagessen auf der Terrasse des heutigen Schlosses Mondsee erwartete die Teilnehmer eine Führung durch die Basilika St. Michael. Bereits Ende des 11. Jhs. wurde eine romanische Stiftskirche erbaut, die heute erhaltene gotische Kirche existiert seit ca. 1470. Im Mittelpunkt standen die Altäre von Meinrad Guggenbichler, der auch als Künstler des Kruzifixes in der Chorkapelle des Klosters Frauenwörth gilt. Abt Coelestin Kolb (1668-1683) hatte Guggenbicler, der 1649 im schweizerischen Einsiedeln geboren wurde, nach Mondsee geholt. Fünf monumentale Altäre gestaltete der Bildhauer in den Jahren 1679-1714/15. Die Altargemälde schuf der Salzbuger C.P. List, die schwarz-Goldene Fassung stammt von Matthias Wichlhammer. Besondere Aufmerksamkeit galt natürlich der Statue des Heiligen Benedikt am Heilig-Geist-Altar mit der Darstellung der Herabkunft desHeiligen Geistes an Pfingsten. Sehenswert auch der über 18 Meter hohe frühbarocke Hochaltar aus dem Jahr 1626 des Bildhauers Waldburger.

Beeindruckt von der reichen Ausstattung des Gotteshauses und mit einem letzten Blick auf die barockisierte Fassade der Kirche machte sich die Gruppe wieder auf den Heimweg. Sichtlich erfüllt von den Eindrücken des Tages kehrte sie gegen Abend wieder in bayerische Gefilde zurück.

Bericht: Christina Zehetmayer


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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