Land- & Forstwirtschaft

  Nach Brand in Dösdorf: Bauer Krug und Gemeinde danken

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Vermeintliche Ruhe ist eine Woche  nach der Brandkatastrophe auf dem Bauernhof in Dösdorf in der Gemeinde Frasdorf eingekehrt. Wie berichtet, entstand beim Brand ein Schaden in Millionenhöhe, fast 200 Feuerwehrleute und Helfer konnten jedoch Menschen, Tiere und einen Großteil vom Wohngebäude retten. „Von der Hilfsbereitschaft bin ich immer noch überwältigt“ – so der 50jährige Bauer Konrad Krug.

Bei einem Treffen mit Frasdorfs Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller im Wohnbereich des betroffenen Hauses war es Konrad Krug und der Bürgermeisterin ein großes Anliegen, sich bei der umfassenden Unterstützung von vielen Seiten  zu bedanken. „Für die Ersthelfer von Feuerwehren, Technischen Hilfswerk, Bayerischem Roten Kreuz und Polizei war es von oberster Priorität, dass Menschen und Tiere gerettet werden“, so Konrad Krug. Dass dies gelang, war nicht leicht und selbstverständlich, denn die 105 Kühe und der Stier hatten natürlich eine aussergewöhnliche Stress-Situation. Dass ausser ein paar vergänglichen Blessuren durch eine narrisch gewordene Kuh nicht mehr passierte ist ein glücklicher Umstand. Als Glück bezeichneten Krug und Steindlmüller auch, dass aus der unmittelbaren und weiteren Nachbarschaft sofort Bauern zu Hilfe kamen, die einen gekonnten Umgang mit den Tieren pflegten. Die nächste Hilfe für Bio-Bauer Konrad Krug war der Zusammenstand, den er durch die 23 Bio-Heumilch-Bauern der Molkerei Andechs erfuhr. Diese nahmen den Großteil der Tiere in ihren Stallungen bis auf Weiteres auf. Weitere Stall-Quartiergeber waren Nachbar Josef Spiegelberger und Ulrich Fischer mit jeweils vier Kühen sowie die Heissn-Familie in Umrathshausen mit 15 Kühen. „Für die erfahrene Hilfsbereitschaft fehlen mir immer noch die Worte, da kamen aus Frasdorf und auch aus den Nachbargemeinden aktive und ehemalige Bauern, die sofort gewusst haben, wo Not am Mann war und Hand anzulegen war. Ihrer eigenen Arbeit sind sie einfach davongelaufen, um uns zu helfen“ – so Konrad Krug. Sein Dank galt auch der Gemeinde Frasdorf, sie sorgte am Unglückstag für die sofortige Unterbringung der Hausbewohner, inzwischen hat sich für alle Familienmitglieder, Mitarbeiter und Mieter eine Lösung ergeben. Auch der gemeindliche Bauhof von Frasdorf war sofort helfend zur Stelle und auch die Versorgung aller Ersthelfer mit Brotzeiten wurde von der Gemeinde Frasdorf organisiert, so dass –wie Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller erinnerte- in der Metzgerei Bauer von Frasdorf vorübergehend der „Leberkäs-Notstand“ ausbrach wegen der Vielzahl an warmen Leberkäs-Semmeln, die nach Dösdorf geliefert wurden.

Wie es weiter geht, weiß Konrad Krug derzeit noch nicht. Viele Dinge gilt es mit der Versicherung abzuklären. Nachdem er einen guten Versicherungsschutz hatte, hat er Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller gebeten, das gleich vom Frasdorfer Kindergarten eröffnete Spendenkonto wieder zu schließen. Die bisher darauf eingegangenen Spenden sollen einer Familie, die ihre Wohnung im Bauernhaus verloren hat, sowie sozialen Einrichtungen, die bei der Ersthilfe zugegen waren,  zugute kommen. „Persönlich will ich ob der geregelten Versicherungsverhältnisse keine Geldspenden annehmen, zumal ich von der enormen Hilfsbereitschaft schon sehr unterstützt worden bin“ – so Konrad Krug. Diese Hilfsbereitschaft zeigte sich auch, als kurz nach dem Brandereignis in einer Nacht nochmals Flammen aus dem Brandschutt aufkamen. Die abermals große Alarmierung der Rettungskräfte wäre zwar nicht in so hohem Maße notwendig gewesen, aber angesichts der Situation war es vernünftig, auf Nummer sicher zu gehen. Auch dafür dankte Konrad Krug den Rettungskräften. Der eingekehrten, vermeintlichen Ruhe sollen nun die weiteren Gedanken der Betroffenen und Planungen folgen.

Foto: Hötzelsperger – Eindrücke   vom  brand-beschädigten Bauernhof in Dösdorf in der Gemeinde Frasdorf.


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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