Am 25. Juni um 19.00 Uhr bringt der Orpheus Chor München unter dem programmatischen Titel „Pfingstwunder“ vom Pfingst-Hymnus Veni creator spiritus und der Pfingst-Sequenz Veni sancte spiritus große Vertonungen der Musikgeschichte in der Pfarrkirche St. Jakobus in Bad Endorf zur Aufführung. Der für seine klangliche Stimmkraft weit über München hinaus bekannte Chor unter der Leitung von Prof. Gerd Guglhör zählt in der bayerischen Chorszene zur absoluten Spitze. Im „Musiksommer zwischen Inn und Salzach“ waren die rund 60 Sängerinnen und Sänger schon oft zu Gast. Auf dem Programm stehen sowohl bekannte Chorwerke von Bach und Brahms als auch überraschende Kompositionen nordischer und zeitgenössischer deutscher Komponisten. Die besondere Kraft dieser Texte hat alle berühmten Komponisten zu aussagekräftigen Vertonungen inspiriert. Bemerkenswert sind hierbei klangstrategische Übereinstimmungen, die einerseits Jahrhunderte Kompositionsgeschichte zusammenschmelzen lassen und andererseits ist die Sprache der verschiedenen Komponisten trotzdem höchst individuell und spannend gestaltet. So wird dem Zuhörer die gleiche Textvorlage in unterschiedlichen klanglichen Blickwinkeln und Affekten präsentiert, sie entsteht immer wieder neu und formiert sich so zu einer differenzierten Gesamtschau auf ein existentielles und spirituelles Bedürfnis der fragenden und suchenden Menschen.
Neben den Werken bekannter Komponisten der Musikgeschichte ist es das Verdienst des Orpheus Chores bei ihren Konzerten immer auch Werke aufzuführen, die für das Publikum überraschende und neue Impulse geben. Dazu gehören beim Konzert in Bad Endorf neben den großen Namen wie Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms auch Werke der Alten Musik wie von Andreas Hammerschmidt, einem 1611 in Böhmen geborenen deutschen Komponisten und Organisten, der sehr unter dem Einfluss von Heinrich Schütz, dem wohl bedeutendsten deutschen Schöpfer von Motetten des Barock stand. Auch die beeindruckende Nordische Musik ist dem Orpheus Chor ein Anliegen. Der Schwede Sven David Sandström wurde 1942 in Motola am Vättern geboren. Eine angemessene Würdigung seines umfangreichen Werkes außerhalb Schwedens steht erst noch aus. Einem größeren Publikum vertraut ist der norwegische Organist und Komponist Knut Nystedt, der vor allem durch seine Chorkompositionen bekannt ist. Knut Nystedt studierte in Oslo in den 1930er Jahren bei Arild Sandvold Orgel, bei Bjarne Brustad Komposition und bei Ølvin Fjelstad Dirigieren. Nach dem zweiten Weltkrieg studierte er ferner bei Aaron Copland in den USA Komposition sowie bei Ernest White Orgel. Der deutsche Komponist Wolfram Buchenberg wurde 1962 im Oberallgäu geboren. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Werke verschiedenster Gattungen und Stile vom Solo- bis zum Orchesterstück, vom Musical bis zur Messe. In besonderer Weise fühlt er sich jedoch der Chormusik verbunden. Seine Motette „Ich bin das Brot des Lebens“ wurde unter anderem auch zur Messe im Rahmen des Deutschland-Besuches von Papst Benedikt XVI. gesungen.
Ergänzt wird das Programm um zwei Orgelwerke von Bach und Duruflé, die von der Bad Endorfer Organistin Judit Trifellner gespielt werden. Der französische Komponist und Organist Maurice Duruflé widmete das Pfingstwerk über das gregorianische Choralthema Veni Creator seinem Lehrer Louis Vierne. Im Prelude erklingt die Pfingsthymne ausschnittsweise in charakteristischen Intervallen, auch im Adagio erscheint die erste und dritte Choralzeile des Hymnus´ umspielt und die Steigerung führt zur dramatischen Toccata. Erstmals erklingt der Pfingsthymnus vollständig als Thema im Choral varié, die Variationen verarbeiten das Thema in farbigen Registrierungen und verschiedenen Formen, der toccatenhafte Schlussteil zitiert das Amen der Hymne im Pedal.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Information Bad Endorf unter der Telefonnummer 08053 / 300850 und bei Inn-Salzach-Ticket 01805 / 723636.
Foto: Orpheus Chor München, Fotocredit: Orpheus Chor
Nähere Informationen: www.musiksommer.info