Hunderte Pilger werden für Sonntag, 18. Juni, zu der traditionellen Sänger- und Musikantenwallfahrt auf den Petersberg bei Flintsbach (Dekanat Inntal, Landkreis Rosenheim) erwartet. Ab 9 Uhr ziehen die Wallfahrer entlang des „Apostelwegs“ auf den Petersberg, wobei sie an jeder der 13 Stelen beten, singen und musizieren. Um 10.30 Uhr feiert Weihbischof emeritus Bernhard Haßlberger mit den Pilgern einen Festgottesdienst vor der Peterskirche auf dem Petersberg. Mit Austausch und Begegnung bei Gesang und Musik klingt die Wallfahrt aus.
Die Sänger- und Musikantenwallfahrt geht zurück auf das Jahr 1989, als anlässlich des 850. Jahrestag der Altarweihe der Peterskirche unter anderem ein „Tag der Volksmusik“ stattfand. Seither kommen alle zwei Jahre zahlreiche Pilger aus Bayern, Tirol, Salzburg und Oberösterreich auf dem Petersberg zusammen, um Gottes Segen zu erbitten. 2021 musste die Wallfahrt wegen der Corona-Pandemie pausieren und findet nun erstmals seit 2019 wieder statt. Zu den Musikgruppen, die die Wallfahrt gestalten, zählen in diesem Jahr die Bläser und Alphornbläser aus Flintsbach, der Dreigesang Ossiander-Darchinger aus dem Isarwinkel und die Kollerfuizn-Musi aus Schechen-Mühlstätt. Viele weitere junge Musikantinnen und Musikanten aus Bayern und Österreich sind vertreten. Schirmherr der Wallfahrt ist der Bürgermeister der Gemeinde Flintsbach, Stefan Lederwascher. Gläubige aus dem Pfarrverband Brannenburg-Degerndorf-Flintsbach organisieren die Wallfahrt.
Der Petersberg ist einer der beliebtesten Wallfahrtsorte in der Erzdiözese München und Freising. Der Weg zum Gipfel führt zunächst vorbei an einer Marienkapelle, der bewohnten Burgruine Falkenstein, dem Teufelsloch und einer Antoniuskapelle. Anschließend folgen die 13 Stelen des „Apostelwegs“, die in den 1970er Jahren von dem Rosenheimer Künstler Josef Hamberger geschaffen wurden und Jesus Christus und die zwölf Apostel darstellen. Schließlich erreichen die Wallfahrer als 14. Station die Peterskirche, deren reiche Ausstattung die hohe Bedeutung des Wallfahrtsortes zeigt. Einer Legende zufolge wollte der Heilige Petrus den damals noch Kleiner Madron genannten Berg besteigen, als sich ihm auf halber Höhe der Teufel in den Weg stellte und den Berg als sein Eigentum beanspruchte. Sie einigten sich darauf, dass der Berg dem gehören solle, der den Gipfel als erster erreichen würde. Obwohl sich der Teufel mit dem Teufelsloch einen direkten Weg durch den Berg bahnte, kam Petrus als erster auf dem Gipfel an. (fho)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: