Eine interdisziplinäre Tagung zeigt am Beispiel digitaler 3D-Modelle der Nürnberger Altstadt die Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruktion historischer Topographien in Raum und Zeit auf. Sie läuft am Mittwoch, 22. März, von 15.30 bis 17 Uhr sowie am Donnerstag, 23. März 2023, von 9 bis 18 Uhr im Hirsvogelsaal des Museums Tucherschloss, Treibberg 6.
Die Tagung präsentiert die Ergebnisse des innovativen Forschungsprojekts „Transraz“, an dem Forschende der Universität Greifswald und des Leibniz-Instituts für Informationsinfrastruktur (FIZ Karlsruhe) drei Jahre lang intensiv gearbeitet haben: Dreidimensionale digitale Modelle rekonstruieren die im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörte Nürnberger Altstadt von der Barockzeit im 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Modelle wurden mit Forschungsliteratur sowie zahlreichen historischen Quellen und Bildern vernetzt. Die so entstandene virtuelle Forschungsumgebung gestattet es, die Geschichte und Kultur Nürnbergs im Wandel der Zeit interaktiv zu erleben, ermöglicht neue Erkenntnisse für die Bürgerinnen und Bürger und innovative Arbeitsweisen für die Digitalen Geisteswissenschaften. Dank umfassender Suchfunktionen werden Antworten auf viele Fragen möglich: Wie hat sich der Stadtraum über die Zeit verändert? Wo befanden sich im historischen Nürnberg Apotheken, Bäckereien oder Gaststätten? Wer lebte in den Häusern und was ist über deren Bewohner bekannt?
Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung bis Montag, 20. März, per E-Mail an s-judein@uni-greifswald.de wird empfohlen. Weitere Informationen zur Tagung sowie den Tagungsflyer zum Download gibt es online unter: museen.nuernberg.de/tucherschloss/kalender-details/rekonstruktion-historischer-topographien-2311.
Für die Erforschung der Nürnberger Topografie war Prof. Dr. Gerhard Weilandt von der Universität Greifswald mit seinem Team zuständig. Die Museen der Stadt Nürnberg, das Stadtarchiv Nürnberg, das Germanische Nationalmuseum und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte unterstützten als assoziierte Partner das Projekt und stellten digitalisierte Quellen, Bilder, Pläne, bibliographische Daten und digitalisierte Forschungsliteratur zur Verfügung.
Bericht: Museen der Stadt Nürnberg – Bildnachweis: Jürgen Deinlein