Kultur

Mundartabend im Bayerischen Inngau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Am Freitag, 12. Mai luden unsere beiden Brauchtumswarte Helmut Hofstetter und Eva Rettenbach ins Heimathaus Rohrdorf zum Mundartabend ein. Christa Schmid (Simbach), Walter Weinzierl (Kolbermoor), Sepp Huber (Steinhöring) und Anna Hausstätter (Rohrdorf) trugen Texte und Gedichte in ihrer Mundart vor. Auch über alte, nicht mehr oft gehörte baiersche Wörte und Redewendungen wurde rege diskutiert und gelacht. 

Die Gäste, unten den auch die Gauehrenmitglieder Anneliese Weinzierl, Richard Bonnetsmüller, Thomas Fischbacher und Gauehrenvorstand Walter Weinzierl, genossen neben den mundartlichen Lesungen und Gedanken die musikalische Begleitung durch die Hoizbach Musi, die Strasskirchner Sängerinnen und der Neie Wåid Musi und konnten durchaus mundartliche Unterschiede bei den vier Sprechern heraushören.  Mal nachdenklich, mal lustig, mal informativ waren dabei die gewählten Texte: Anna Hausstätter las von der Fräulein Zizibe und ihrem Leben, sowie das „Henna attentat“, in dem es um die Folgen von Alkohol fürs Federvieh ging. Christa Schmied trug etliche ihrer selbstgeschriebenen Mundartgedichte vor, die ihre Gedanken und Beobachtungen im Leben wieder geben und die Zuhörer zum nachdenken anregte. Walter Weinzierl las zum einen unterhaltliche Gedichte wie von einem Gast aus Kiel, der eine Bayerin mit seinen frisch erlernten bajuwarischen Kenntnissen beeindruckten möchte. Aber auch nachdenkliches war von ihm zu hören: so über Erlebnisse auf dem Rosenheimer Christlkindlmarkt oder über heutige Kindernamen. Sepp Huber als vierter Mundartsprecher berichtet zunächst über die „Greisn“, ein bayerisches Fabelwesen ähnlich dem Wolpertinger und wie dieses in Vollmondnächten zu fangen ist. In einem weiteren Beitrag berichtet er von alten baierischen Wörtern und Redewendungen, die er als Kreisheimatpfleger im Landkreis Ebersberg sammelt und lies die anwesenden Gässte mitraten, was denn das eine oder andere Wort bedeutet. Vor allem hierbei traten Feinheiten des Baierschen in unserem Gaugebiet zu Tage:viele dieser alten Worte unterscheiden sich stark, je nachdem ob sie beispielsweise im östlichen Ebersberger Raum oder im Inntal oder gar im unteren Inntal gesprochen werden.

Bericht und Bild: Adelheid Bonnetsmüller, Bayerishcer Inngau-Trachtenverband – Das Bild zeigt von links nach rechts sitzend: Walter Weinzierl (Kolbermoor), Christa Schmid (Simbach) Anna Hausstätter (Rohrdorf), Sepp Huber (Steinhöring). Stehend die beiden Brauchtumswarte Helmut Hofstetter und Eva Rettenbacher.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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