Gesundheit & Corona

München tritt Fast-Track Cities Netzwerk bei

Veröffentlicht von Christina Rechl

München ist heute offiziell dem globalen Fast-Track Cities Netzwerk beigetreten und schließt sich damit als vierte deutsche Stadt nach Berlin, Bochum und Frankfurt der Initiative an. Ziel der Initiative ist es, bis 2030 ein Ende der HIV-Infektionen zu erreichen, und damit auch weitere, häufig in Verbindung stehende schwere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Hepatitis wirksam zu bekämpfen.

Bürgermeisterin Verena Dietl unterzeichnete im Vorfeld der Welt-AIDS-Konferenz 2024 gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Fast-Track Cities Initiative, Dr. José M. Zuniga, im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus die Pariser Erklärung zu Fast-Track Cities zur Beendigung der HIV-Epidemie, womit München nun einem Netzwerk von mehr als 550 Städten weltweit angehört.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Der Beitritt Münchens zur Fast-Track Cities-Initiative markiert ein neues Kapitel unseres Engagements gegen HIV und AIDS. Trotz erheblicher Fortschritte in der Forschung und bei den Behandlungsmöglichkeiten sehen wir weiterhin täglich die Auswirkungen dieser Krankheit auf das Leben vieler Menschen. Daher setzen wir in der Landeshauptstadt München schon lange den Fokus auf Präventionsarbeit. Wir arbeiten mit lokalen Organisationen zusammen, um gezielte Maßnahmen zu entwickeln und das Bewusstsein für Risiken zu schärfen. Besonders wichtig ist der direkte Zugang zu Informationen und Beratung in den Stadtvierteln. Außerdem setzen wir auf Zusammenarbeit mit Partner*innen in München und international, um unsere Ansätze zu verbessern und zu teilen. Für Menschen, die mit HIV leben, bieten wir umfassende Unterstützung an, damit sie ein Leben in Würde und ohne Diskriminierung führen können.“

Dr. José M. Zuniga, Vorsitzender der International Association of Providers of AIDS Care (IAPAC) und des Fast-Track Cities Institute (FTCI): „Die Entscheidung der Landeshauptstadt München, dem Fast-Track Cities-Netzwerk beizutreten, unterstreicht ihre Verpflichtung gegenüber Menschen, die mit HIV leben oder davon betroffen sind, sowie ihren menschenzentrierten Ansatz zur Förderung der Gesundheitsgerechtigkeit für alle ihre Einwohner*innen. Wir sind stolz darauf, München im Fast-Track Cities-Netzwerk begrüßen zu dürfen, und freuen uns darauf, die Bemühungen lokaler Interessengruppen zu unterstützen, die HIV-Epidemie der Stadt bis 2030 zu beenden.“

Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek ergänzt: „Das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München spielt eine wichtige Rolle in dem Prozess der Überwindung von HIV und anderen Infektionserkrankungen. Insbesondere unsere sehr gut etablierte Beratungsstelle für sexuell übertragbare Erkrankungen, aber auch unsere weiteren vielfältigen Angebote im Bereich des Infektionsschutzes, der sexuellen Gesundheit und der Prävention sind seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie zur Bekämpfung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen.“

Im Rahmen der Unterzeichnungszeremonie wurde auch der Bericht der HIV-Kommission der IAPAC zu zukünftigen Antworten der Städte im Umgang mit HIV präsentiert, der in The Lancet, einer der renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften, publiziert wird. Die Veröffentlichung des Berichts erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt, da sich Städte und Länder weltweit anstrengen müssen, um die Ziele des gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen für HIV/AIDS zu erreichen. Durch die Darstellung von Schlüsselempfehlungen und Handlungsmöglichkeiten betont die Kommission den dringenden Bedarf an innovativen, datengesteuerten, auf Gerechtigkeit basierenden und von Städten geführten Antworten auf die Ausbreitung von HIV, die auch darauf abzielen müssen, die sozialen Determinanten von Gesundheit zu berücksichtigen.

Über die Fast-Track Cities Initiative: Die Fast-Track Cities Initiative ist eine globale Partnerschaft zwischen mehr als 550 Städten und Gemeinden, die sich zum Ziel gesetzt hat, AIDS bis 2030 als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit zu beenden. Die Initiative wurde 2014 von IAPAC, UNAIDS, dem „United Nations Programme on Human Settlements“ (UN-Habitat) und der Stadt Paris ins Leben gerufen. Sie unterstützt Städte bei der Bewältigung von Gesundheitsungleichheiten, die die HIV-Epidemie anfachen, indem sie datengetriebene, auf Gerechtigkeit basierende Ansätze und eine bedeutungsvolle Einbindung der Kommune in die städtische HIV-Reaktion fördert. Weitere Informationen über die Initiative finden sich unter https://www.iapac.org/fast-track-cities/about-fast-track/.

Über IAPAC: Die „International Association of Providers of AIDS Care“ vertritt mehr als 30.000 Angehörige des Gesundheitswesens in über 150 Ländern. Die Mission von IAPAC besteht darin, die Qualität der Versorgung und Behandlung von Menschen mit HIV zu verbessern und den Zugang zu präventiven und therapeutischen Maßnahmen für Menschen mit einem HIV-Risiko sicherzustellen. IAPAC ist einer der Kernpartner der Fast-Track Cities und unterstützt zusammen mit dem Fast-Track Cities Institute (FTCI) das Netzwerk aus über 550 Städten. Weitere Informationen über IAPAC unter https://www.iapac.org/.

Über FTCI: Das Fast-Track-City-Institute (FTCI) unterstützt Städte und Gemeinden weltweit bei ihren Bemühungen, globale gesundheitsbezogene Ziele zu erreichen, einschließlich dem UN-Nachhaltigkeitsziel (Sustainable Development Goal) SDG 3.3 (Beendigung der Epidemien von HIV und TB), dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation, HBV und HCV auszurotten, und dem SDG 11 (Schaffung inklusiver, sicherer, widerstandsfähiger und nachhaltiger Städte und menschlicher Siedlungen) mit urbanem Schwerpunkt. Die programmatischen Prioritäten von FTCI umfassen Daten für Wirkung, Optimierung der Reaktion, Implementierungswissenschaft, qualitative Forschung und Best-Practice-Sharing. Weitere Informationen über FTCI finden Sie unter https://www.ftcinstitute.org. 

Über die IAPAC-Lancet HIV-Kommission: Die IAPAC-Lancet HIV-Kommission zur Zukunft der städtischen HIV-Reaktionen wurde einberufen, um zu bewerten, wie verschiedene Interessengruppen handeln können, um SDG 3.3 zu erreichen. Aus ihren Beratungen hat die Kommission einen Bericht erstellt, der sich auf eine breite Palette von Schnittstellendomänen konzentriert, wobei die Förderung der Gesundheitsgerechtigkeit in den städtischen HIV-Reaktionen im Mittelpunkt steht. Der Bericht der Kommission enthält Schlüsselempfehlungen und zeigt Handlungsmöglichkeiten auf, um den Fortschritt bei der Verwirklichung von SDG 3.3 zu beschleunigen.

Foto (v. l.): Dr. Tobias O. Weismantel, Münchner Aidshilfe, Bürgermeisterin Verena Dietl, Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek, Dr. José M. Zuniga, President IAPAC, Prof. Dr. Christoph Spinner

Foto: Michael Nagy/Presseamt
Text: Landeshauptstadt München

 

 

 

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