Die Landeshauptstadt München verlängert das Förderprogramm Geburtshilfe bis 2025. Das hat der Gesundheitsausschuss des Stadtrates in seiner heutigen Sitzung beschlossen. Das Förderprogramm Geburtshilfe wird seit 2018 in München umgesetzt.
Über die „Richtlinie zur Förderung der Geburtshilfe in Bayern“ gewährt der Freistaat Bayern den Kommunen finanzielle Zuweisungen zur Stärkung und Sicherung der geburtshilflichen Versorgung. Die Richtlinie wurde zum 1.10.2022 um drei Jahre verlängert. Dies ermöglicht der Landeshauptstadt München, das Programm in München weiterhin erfolgreich umzusetzen. Jährlich sind für das Programm rund 900.000 Euro an Zuwendungen für Maßnahmen und Projekte vorgesehen. Die Landeshauptstadt München beteiligt sich mit zehn Prozent an diesen Kosten. Die Versorgungslage mit Hebammenleistungen in München gilt seit vielen Jahren als angespannt. Von Januar bis Juli 2022 hat das Gesundheitsreferat die in München freiberuflich gemeldeten 484 Hebammen zu ihren Leistungen und Angeboten sowie zu ihrer persönlichen Arbeitssituation befragt. Die Befragung liefert Anhaltspunkte für die aktuelle Versorgungssituation. So wurde die ungleiche Verteilung der zur Verfügung stehenden Hebammenkapazitäten auf die Münchner Stadtbezirke bestätigt. Demnach sind vor allem die Stadtbezirke 22 (Aubing-Lochhausen-Langwied) und 24 (Feldmoching-Hasenbergl) als unterversorgt einzuschätzen. Zudem zeigen die Rückmeldungen eine dauerhafte Überlastungssituation der an der Versorgung mitwirkenden Hebammen.
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Die Verbesserung der ambulanten Hebammenversorgung und Geburtshilfe ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt des Gesundheitsreferats. Die Ergebnisse der Hebammenbefragung zeigen erneut, dass wir weiterhin alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreifen müssen, um die Situation der Hebammen zu verbessern. Eine der Ursachen für die Engpässe sind steigende Geburtenzahlen in und um München: Im Jahr 2021 kamen in München rund 24.000 Kinder in München zur Welt, im Jahr davor waren es rund 1.000 Geburten weniger. Hinzu kommen räumliche Kapazitätsengpässe in der stationären Geburtshilfe und ein genereller Mangel an Hebammenkapazitäten, der sich besonders in der Schwangerschaftsvorsorge und Wochenbettbetreuung bemerkbar macht. Durch die Verlängerung des Förderprogramms Geburtshilfe können wir die Hebammen nun weiter unterstützen und entlasten.“
Mit den Fördermitteln soll die Arbeitssituation für Hebammen verbessert werden, zum Beispiel durch die Finanzierung von medizinischen Fachangestellten, die Hebammen von fachfremden Aufgaben entlasten. Zudem werden Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen finanziert. Um den Hebammenmangel im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl zu begegnen, hat das Gesundheitsreferat in Kooperation mit der Diakonie Hasenbergl im Zuge des Förderprogramms vor zwei Jahren eine Hebammensprechstunde im örtlichen GesundheitsTreff eingerichtet. Mit Mitteln der Landeshauptstadt München und des Freistaates konnte außerdem die Hebammenvermittlungszentrale HebaVaria e.V. in München (www.hebavaria.de) aufgebaut werden. Diese ist per Mail an info@hebaVaria.de sowie unter Telefon 089/12191204 erreichbar.
Bericht: Landeshauptstadt München – Foto: Hötzelsperger