Seit Mai hängen in den Beobachtungstürmen rund um den See, einer Plattform und der Hütte an der Prienmündung, sowie an vielen Pumpstationen die Plakate vom Abwasser- und Umweltverband Chiemsee „Müll frei! Ich bin dabei!“, um die Bevölkerung auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Zigarettenkippen und anderer Müll bleibt z.B. an den Kiesstränden nach einem Badetag gerne liegen. Doch leider gelangt vieles davon durch Hochwasser oder den Wind in den See. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass mit ihrer kleinen Nachlässigkeit ein Problem für viele Jahre erzeugt wird. Schauen wir uns doch das Problem am Beispiel einer Plastikflasche an.
Eine Plastikflasche bleibt liegen und wird vom Wind verweht. Die Sonne brennt darauf, der Regen kommt und über viele Jahre lösen sich die Weichmacher aus dem Plastik und gelangen in den See. Irgendwann zerbröselt die Flasche und durch die Wellenbewegung wird das Plastik in immer kleinere Teile zerrieben, die sich über eine weite Fläche verstreuen. Die Plastikflasche endet als Mikroplastik (sehr kleine Teilchen) im See. Das Kleinstlebewesen hält das Teilchen für Nahrung und frisst es. Daraufhin frisst der Fisch das Kleinstlebewesen und wir essen den Fisch. So schließt sich der Kreislauf. Am Ende kommt unsere kleine Gedankenlosigkeit, den Müll einfach liegen zu lassen, sehr viele Jahre später zu uns zurück.
Da wir alle eine intakte Natur zum Leben benötigen, ruft der Abwasser- und Umweltverband Chiemsee jede/n Mitbürger/innen dazu auf seinen/ihren Müll wieder mitzunehmen, denn der Transport der vollen Verpackung stellte auch kein Problem dar.
Text: Susanne Mühlbacher-Kreuzer Foto: Claus Linke (Textupdate am 2.11.2020)